Thema: Konisation
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Alt 12.02.2014, 20:48
Luna'75 Luna'75 ist offline
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Standard AW: Konisation

Hallo allerseits,

ich bin ganz neu hier und wollte auch meine jüngsten Erfahrungen preisgeben. Ich bin 38 1/2 Jahre alt.

Zuerst einmal muss ich mitteilen, dass ich wirklich ganz regelmäßig zu meinen halbjährlichen Routinekrebsvorsorgen gegangen bin, die letzte erfolgte erst am 27.12.2013. Anfang Januar bekam ich das Ergebnis, welches ich bis auf 2012 immer bekommen habe (PAP II), also alles gut.

Mitte/Ende Januar war ich dann in einem Krankenhaus um mich mal wegen meines großen Myoms untersuchen und beraten zu lassen. Als ich dann auf dem gynäkologischen Stuhl lag, machte der Chefarzt eine Kolposkopie (Scheidenspiegelung) und tupfte den Gebärmutterhals mit einem Essigtupfer ab.
Anschließend fragte er mich, wann ich denn das letzte Mal bei der Krebsvorsorge gewesen sei und ich antwortete "vor ca. 3 Wochen, war alles ok"....und er meinte, dass sehe aber gar nicht danach aus und sprach von Veränderungen am Gebärmutterhals. Es erfolgten 3 Knipsbiopsien während der Untersuchung und 4 Tage später hatte ich das Ergebnis: CIN II, an einer Biopsie CIN III.

Es wurde ein Termin zur Konisation vereinbart, die ich nun vorgestern im Krankenhaus, jedoch ambulant in Lokalanästhesie (also örtlicher Betäubung) über mich ergehen ließ. Nach 2 Stunden durfte ich wieder nach Hause und seitdem liege ich wechselweise auf dem Sofa oder im Bett und schone mich, da ich seit der Konisation menstruationsartiges Unterbauchziehen habe und es blutet auch leicht (altblutig).

Das schlimmste ist jetzt die Warterei auf das endgültige Ergebnis aus der Pathologie. Am Montag weiß ich wohl mehr.

Der Chefarzt meinte, die Veränderungen seien "auf 12 Uhr" gewesen, wenn man so vor der Frau hockt und sich den Gebärmutterhals von außen - also aus Arztansicht - ansieht. Das sei ein Bereich, der wohl gern mal nicht mit abgestrichen wird bei der Krebsvorsorge, da der Gynäkologe wohl gern anfangs zentral und dann im Uhrzeigersinn einmal um den Gebärmutterhals abstreicht....und wo war man dann nicht? Auf 12 Uhr.....so sagte er mir das.

Nun bete ich, dass ich nicht schon seit Jahren "falsch" abgestrichen wurde und sich inzwischen heimlich still und leise ein Krebs gebildet hat. Diese Angst macht mich fertig. Ich bin seit der 1. Untersuchung wirklich kein Mensch mehr und man kann das schon als "funktionieren" bezeichnen, was anderes ist das Leben im Moment nicht. Ich bin froh, jetzt erst einmal zu Hause sein zu dürfen, auch die Arbeit war keine wirkliche Ablenkung mehr. Eine solche Achterbahnfahrt der Emotionen habe ich wirklich zuvor noch nie mitgemacht. Das wechselte zwischen Verdrängen und Heulen und einfach nicht dran denken, dann wieder zusammenbrechen....

Auch habe ich mich wegen der Konisation total verrückt gemacht. Ich habe fast überall gelesen, dass das so ziemlich immer in Vollnarkose durchgeführt wird und die Tatsache, dass alles live und in Farbe mitzuerleben hat meinen Blutdruck am Montag bis auf 160/107 und meinen Ruhepuls in den über 4 Stunden Wartezeit vor dem Eingriff auf über 100/Minute getrieben. War das ein Horror! Ich habe bereits in den Vorgesprächen und auch am OP-Tag gefragt, wie es denn mit einer "Scheiß-egal-tablette" aussieht, die einem etwas die Angst nimmt, aber aus einem mir nicht mitgeteiltem Grund wurde das immer abgelehnt. Es hieß nur, dass das vom Chefarzt nicht erwünscht ist.

Tja, dafür war ich bei dem Eingriff auch alles andere als entspannt und er musste mich mehrfach auffordern, den Hintern wieder ganz entspannt auf dem OP-Tisch abzulegen....

Alle, die auch gerade in der Luft hängen, was das Pathologieergebnis angeht und diejenigen, die diese Warterei schon hinter sich haben, seien an dieser Stelle ganz lieb gegrüßt und ich weiß jetzt, was es bedeutet, sich mit dem Thema "Krebs" auseinanderzusetzen.....

Ich würde mich freuen, hier andere Leidensgenossinnen kennenzulernen.

Viele Grüße
Luna

Geändert von Luna'75 (12.02.2014 um 20:51 Uhr)
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