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Alt 11.05.2005, 15:33
Gast
 
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Standard Inoperable Peritonealkarzinose

Liebe Tina,
ich wünsche Dir angesichts Deiner gesundheitlichen Situationen alle Kraft dieser Welt! Ich bin davon ausgegangen, dass Du Dich zur Zeit in einer positiveren und ein wenig sorgloseren Lebenssituation befindest. Ich habe mir heute schon so einige Gedanken über Dich gemacht und meinem Vater von der Frau erzählt, die im Forum des Krebs-Kompass als ehemals Betroffene Menschen wie mir Mut zuspricht und sachliche Informationen zu dem ganzen Wirrwarr in meinem Kopf liefert. Vielen, vielen Dank nochmals dafür!

Mein Vater ist eben von einem Beratungstermin mit Dr. Firusian/Elisabethkrankenhaus in Recklinghausen zurückgekehrt. Er hatte im Oktober im Rahmen einer Darmspiegelung die Erstdiagnose "Dickdarmkarzinom" gestellt. Er geht davon aus, dass die Grund- oder Primärerkrankung, die nun ihren ganzen Krankheitsverlauf beeinflusst, nicht der Dickdarmkrebs ist, sondern ein viele Jahre zurückliegender Gebärmutterkrebs. Er warnt eigentlich nur vor einer Chemotherapie, die in ihrer chemischen Beschaffenheit (sorry, kann das nicht anders ausdrücken) das Darmkrebsproblem als Ausgangspunkt allen Übels ansieht. Mein Vater wird morgen noch ein Gespräch bei einem Onkologen in Bad Lippspringe wahrnehmen, der ihm von einer befreundeten Internistin empfohlen worden ist.

Dr. Firusian schließt eine Bauchfellentfernung (nennt man die so?) aus, weil die Tumore so ungünstig an irgendwelchen Blutgefäßen hängen, dass dies wohl nicht möglich sein wird. Ich werde Dr. Müller aber in jedem Fall die Historiologie der OP zuschicken und auch noch einmal seine Meinung einholen. Zum anderen stimme ich Dir in dem Punkt zu, dass meine Mutter um einiges älter ist als Du. Zudem ist ihre Gesamtkonstitution durch den Gewichtsverlust und die OP Ende Oktober nicht besonders gut. Insofern gehe ich zur Zeit davon aus, dass keinesfalls eine derartige OP in Erwägung gezogen werden kann. Die weiteren Risiken, die Du hinsichtlich der RCT aufzeigst, hat von Seiten der behandelnden Ärzte auch nie niemand aufgegriffen.

Aber ich habe sowieso den Eindruck, dass die Operateure meiner Mutter nach ziemlich festgefahrenen Strukturen handeln. Die Operateure sind Darmspezialisten und verfolgen, sofern ich mir eine Beurteilung anmaßen kann, nicht gerade einen ganzheitlichen Therapieansatz. Meinen Vater und mich verunsichert das eher. Nun ist die ganze Thematik für uns ja sehr frisch, wir sehen uns seit zwei Tagen damit konfrontiert. Wir hoffen, dass wir am Ende dieser ersten Beratungsphase das ganze weitere Vorgehen in der Form mit meiner Mutter besprechen können, dass wir plausible Argumente für die eine oder andere Therapie anführen können und jeder von uns, in erster Linie natürlich meine Mutter, davon überzeugt sind.

Tina, Dir noch einmal herzlichen Dank für die Zeit, die Du Dir für unser Problem genommen hast. Ich bin froh, dass ich auf dieses Forum gestossen bin und wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße
Beate
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