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Alt 29.11.2016, 12:43
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Martina2015 Martina2015 ist offline
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Standard AW: Oh mein Gott ! Kleinzeller Stadium IIIB bei meinem Lebensgefährten

Liebe Karen,
ja, es tut richtig gut, hier mit anderen Angehörigen und selbst Betroffenen schreiben zu können. So manchen guten Tipp habe ich bisher hier bekommen und oft haben mich die Worte von anderen wieder aufgerichtet, wenn ich im seelischen Tief war.
Die Pflegestufe würde ich an Deiner Stelle noch dieses Jahr beantragen, es reicht ein formloses Schreiben an die Pflegeversicherung. Am betsen ist es, ein ärztliches Attest beizulegen. Unser Hausarzt hat, nachdem ich ein paar Tage aufgeschrieben habe, wobei ich meinem Mann helfe, dieses Attest geschrieben und deutlich gemacht, dass die tägliche Pflege mehr als 45 Minuten beansprucht. Innerhalb von 2 Wochen meldete sich der medizinische Gutachter zum Hausbesuch an. Dazu haben wir alle Diagnosen, Atteste usw. in Kopie gesammelt und ich habe ein Pflegetagebuch geführt. Der Gutachter hat die Einstufung in eine Pflegestufe abgelehnt, weil mein Mann so tat, als ob er noch alles alleine könnte. Nach schriftlichem Widerspruch und erneuter Begutachtung hat er die Pflegestufe 1 anerkannt bekommen, unbefristet und ab 1. Antragstellung.

Ich würde außerdem die Anerkennung einer Schwerbehinderung beantragen, das hat mein Mann beim Kreis (Versorgungsamt) gemacht. Auch dazu Diagnosen etc. mitnehmen. Er hat 100% Schwerbehinderung mit Stufe "G" anerkannt bekommen. Ihr könnt euch auch beim Behindertenbeauftragten der stadt erkundigen.

Auch uns hat man ja 2-3 Jahre prognostiziert, das hat mich sehr geschockt. Aber Ärzte sind keine Götter oder Wahrsager. Mein Mann ist nun über ein Jahr tumorfrei und wir planen endlich wieder etwas langfristiger. Ein tolles Gefühl.

Liebe Monika,
das hat ihm wirklich gut getan und er war danach viel gesprächsbereiter und auch rücksichtsvoller. Das Thema "Sterben und Tod" ist nicht aus der Welt, aber nicht mehr so erschreckend für uns beide. Gestern beim Fernsehen hat er mir erzählt, wie er sich, nahe am Tod, gefühlt hat und dass er keine Angst hat. Das hat mich auch beruhigt.
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Die Schwellung im Knie ist tatsächlich Gewebewasser, aber unter der Kniescheibe. Er kühlt regelmäßig und es ist auch schon ziemlich weg. Wir haben uns zu Weihnachten einen neuen Fernseher gegönnt, ein riesiges Smart-TV (Full-HD) und das ist kein Vergleich zum vorherigen Teil Außer den regulären Programmen und den gespeicherten Filmen auf dem Festplattenrecorder können wir nun über WLAN Youtube, Netflix + co. gucken, prima. Wir machen jetzt öfters Heimkinoabende

Meine Mutter ist in dem Ort, in dem sie in der Reha ist, ins Krankenhaus eingewiesen worden. Das ist dieses Jahr das 11. (!!!!) mal. Sie bleiben nun eine Woche länger dort, Gott sei Dank ist die Ferienwohnung nicht anderweitig vermietet. Hoffe, dass sie Ende der Woche zurück kommen können.

Für meine Mutter überlege ich mit meiner Schwester zusammen, auch eine Pflegestufe zu beantragen. Außerdem soll ab sofort die Medikamentengabe über die Krankenkasse erfolgen, d.h., es kommt mindestens 1 x täglich jemand ins Haus. Meine Eltern machen mir große Sorgen, mein Vater ist alleine ohne meine Mutter ziemlich planlos. Ich besuche sie ja seit geraumer Zeit jede Woche einmal und biete immer wieder meine Hilfe an, aber viel mehr kann ich nicht tun. Ich weiß eh nicht, wie ich das langfristig alles weiter schaffen soll mit krankem Mann, Haushalt, Hund, Arbeit, kranken Eltern usw. Ist schon ziemlich viel auf einmal.
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mein Mann - Kleinzelliges Bronchialkarzinom T4NXM0 ED 01/2015
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