Thema: Wahrheit
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Alt 13.03.2015, 21:17
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Wahrheit

Meine Lieben,

es fällt mir nicht leicht, in Anbetracht der schweren Schicksale hier im Forum von mir zu berichten.

An dieser Stelle möchte ich allen Usern die allerbesten Therapieerfolge wünschen.
Es tut mir so unendlich leid für jede von Euch, der es im Moment wahrlich nicht gut geht!
Ich lese fast täglich hier im Forum, und es macht mich sehr traurig, wenn ich von schlechten Nachrichten lesen muss.

Ich weiß aber auch, dass man niemals mehr sicher sein kann, denn der Krebs kann ja immer wieder ohne Vorwarnung zuschlagen, wenn er einmal in uns gewütet hat.
Diese Erkenntnis und Eure Schicksale hier machen es mir geradezu unmöglich, mich heute über ein gutes Ergebnis meinerseits zu freuen.

Am Mittwoch durfte ich ja zu meinem internistischen Onkologen wegen der Blutwerte. Im Dezember waren sie bei diesem Doc leicht gestiegen. Daher habe ich ihn gebeten, wenigstens wegen der Blutwerte im März kommen zu dürfen, auch ohne US. Dem hatte er zugestimmt.
Heute habe ich die Sprechstundenhilfe angerufen und sie hat mir die Werte telefonisch mitgeteilt:
CA 125=8
CEA 6,2, dieser Wert also wieder erhöht.
Besprechung ist am Montag beim Doc. Hoffentlich ist er dann etwas besser gelaunt, denn so was belastet mich sehr.

Im Juni 2015 werden es also 5 Jahre ohne Rezidiv. Aber, wie bereits erwähnt, man ist sich niemals mehr sicher. Es kann aber trotzdem gut ausgehen, so schwer der Kampf im Einzelnen auch sein mag, denn diese Krankheit ist einfach unberechenbar. Es ist alles möglich und daher werde ich jetzt den wunderbaren Frühling genießen.
Ich habe mir mein erstes Navi gekauft und muss es noch im Auto anbringen. Dann packe ich meine Vögel in ihre Transportboxen und auf geht’s in Grüne.

Beruhigend ist für mich auch, dass ich für den Fall der Fälle nach langer Suche den besten Platz für meine Vögel gefunden habe. Egal wie lange ich lebe, meine Vögel leben ja sicher länger als ich und als liebende „Mama“ meiner Vögel bin ich ja für sie verantwortlich.
Ich werde berichten, wenn mein „Vermächtnis“ in „trockenen Tüchern“ ist.

In den nächsten Tagen werde ich in die katholische Kirche gehen, die sich in dem Krankenhaus befindet, in dem ich 2010 operiert wurde. Dort gibt es eine sehr schöne Möglichkeit, Bitten und Dank zu hinterlegen. In der Kirche ist eine Mauer mit losen, versetzten Ziegelsteinen aufgebaut und ein Behälter mit Zettelchen davor. Auf diese Zettelchen schreibt man seine Bitten oder Dank und klemmt sie zwischen die Fugen der Ziegelsteine. Einmal in der Woche werden diese Zettel gesammelt und in einer Messe mit Fürbitten in einem Behälter verbrannt. Diese Wünsche bzw. Bitten steigen dann mit dem Rauch empor.

So etwas habe ich noch nie in einer anderen Kirche gesehen. Ich finde es aber sehr schön, und ich habe schon einige Male meine Zettelchen dort hinterlegt. Ich verspreche Euch, ich werde auch für Euch Zettelchen hinterlegen.

Liebe Grüße
Christine
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