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Alt 05.11.2012, 14:08
Capriola Capriola ist offline
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Standard AW: Granulosazelltumor - OP und dann alles gu

Liebe Claudia34,

ich möchte Dich beruhigen in dieser Hinsicht und vielleicht auch einen Tip geben. Bei mir wurde vor 8 1/2 Jahren erstmals ein Granulosazelltumor des linken Eierstocks diagnostiziert und operiert. Er war damals 850g schwer, 10x15x8 cm groß, aber verkapselt. Man hat mir nur Eierstock und Eileiter weggenommen und engmaschig alle 3 Monate, manchmal kürzer, kontrolliert.

Nach 8 1/2 Jahren wurde leider ein Rezidiv dieses Granulosazelltumors am rechten Eierstock im Rahmen einer Bauchspiegelung diagnostiziert, die ich leider entgegen dem Rat meines Arztes 7 Monate hinausgezögert hatte, jedoch innerhalb dieser Zeit monatlich zur Kontrolle gegangen war. Es waren immer nur Zysten diagnostiziert worden. Ergebnis der Laparoskopie war leider, dass der Tumor schon gestreut hatte, insbesondere ins Peritoneum, aber auch 4 Lymphknoten waren befallen. Doch bin ichdurch eine radikale OP mit gesamtem Bauchlängsschnitt seit Anfang Oktober Gott sei Dank jetzt tumorfrei.

Zunächst war mir die Durchführung einer Chemotherapie von 6 Zyklen mit Carboplatin und Paclitaxel dringendst empfohlen worden. Da ich das Gefühl hatte, die Chemo nicht durchstehen zu können, habe ich mich informiert und erfahren, dass es für den Granulosazelltumor kein Behandlungsschema gibt, sondern stattdessen die Behandlungsschemata der anderen Ovarialkarzinome angewendet werden, ohne dass die Sinnhaftigkeit in entsprechenden Studien nachgewiesen wurde. Es handelt sich in der Regel um einen sehr langsam wachsenden Tumor, der durch eine Chemotherapie, die auf schnelle Zellteilung ausgerichtet ist, nicht behandelbar ist. In der Literatur wurde beschrieben, dass eine Chemotherapie sinnvoll nur bei einer Zellteilungsrate von 60% und mehr ist. Daraufhin hatte ich gebeten, die Zellteilungsrate meines Tumors - die noch nicht bestimmt worden war - nach zu bestimmen. Ergebnis: 5 %, Chemotherapie nicht sinnvoll, die Empfehlung der dringenden Durchführung einer Chemotherapie wurde seitens der behandelnden Ärzte zurückgezogen. Stattdessen "wait and watch", klinische Beobachtung alle 3 Monate.

Was ggf. sinnvoll ist und ich aller Voraussicht nach tun werde, ist, durch eine entsprechend entwickelte Blutanalyse mein Blut auf zirkulierende Tumorzellen untersuchen zu lassen. Sollten Tumorzellen zirkulieren, werden diese analysiert , so dass eine entsprechend auf die Tumorzellen abgestimmte Therapie erarbeitet wird.

Letzteres empfehle ich Dir auch, denn mein Fall zeigt, dass trotz engmaschiger Kontrolle ein Tumor wieder entstehen kann. Wenn Du interessiert sein solltest, kann ich Dir die Adresse in Düsseldorf geben.

Liebe Grüße

Capriola
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