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Alt 11.07.2005, 21:28
Gast
 
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Standard Diagnose ganz frisch

Hallo Elke,

danke der Nachfrage. Im Bekannten- und Verwandtenkreis schütteln alle nur mit dem Kopf. Wenn man meinen Vater so sieht, leicht gebräunt und mit 20 kg weniger auf den Rippen (die auch über waren), könnte man meinen, er hat eine Gesundheitkur hinter sich.

Die Gewichtsabnahme war in den fast 7 Wochen Krankenhaus, seit dem hat er sein Gewicht seit nun fast 3 Monaten konstant gehalten und es wird eher mehr als weniger. Er geniesst sein Leben, wo er nur kann, fährt jetzt mit meiner Mutter erstmal für fast 6 Wochen in den Urlaub. Und den hat er sich allein deswegen verdient, weil er im Moment so viel arbeitet, wie eh und je.

Ob eine Operation geplant ist? Die Ärzte in der Uni-Klinik meinten, dass es nicht ausgeschlossen ist, aber im Moment sei das noch illusorisch und doch eher ein Wunder. Auf der anderen Seite haben die letzten Untersuchungsergebnisse gezeigt, dass die Speiseröhre seit der Bestrahlung quasi hindernisfrei ist und die Chemo zur Rückbildung der ersten Metastasen geführt hat. Weil seine Therapie so gut anschlägt, hoffen wir eher darauf, dass es so sehr lange weitergehen kann. Wir haben vor der momentanen Situation keine Angst, wir wissen, dass er die Medikamente sehr gut verträgt, die Behandlung in den Alltag integrierbar ist und das der Behandlungsvorlauf positiv ist. Sollte ich jetzt an eine OP denken, dann hätte ich schon Angst vor dem belastenden Eingriff und davor, dass ihm vielleicht nachher die Kraft für weitere Behandlungen fehlt. Aufgrund aller Begleitumstände hoffen wir mittlerweile gar nicht mehr auf die OP, sondern setzen unsere ganze Hoffnung in die jetzige Behandlung und das es ihm noch laaaaaange so gut geht wie jetzt.

Ich habe es leider nicht selber mitbekommen und auch im Internet noch nichts darüber gefunden, aber es soll in WDR 2 einen Bericht über Studien aus Essen geben, die besagen, dass die Behandlungserfolge mit Bestrahlung und Chemotherapie bei SPK durchaus mit den OP-Erfolgen vergleichbar sein sollen.

Egal wie, wichtig ist der Moment und der ist einfach nur erfreulich. Alles weitere werden wir sehen.

Ich kann Eure Unruhe und Ungewissheit sehr gut nachempfinden, aber ich kann Dir, Euch, vor allem Deinen Vater nur wünschen, dass Ihr alles entsprechend positiv seht. Ich bin mitterlweile zu der Überzeugung gelagnt, dass man das Schicksal so nehmen muss, wie es kommt und aus der Situation das Beste machen muss. Eine OP ist mit Sicherheit eine Hoffnung, an die man sich klammert, aber das bedeutet noch lange nicht, dass alles Andere das Ende aller Hoffnung sein muss.

Alles Liebe und Gute

Dirk
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