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Alt 06.07.2005, 00:34
Gast
 
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Standard Betroffener sucht Hilfe

Hallo zusammen,
eigenlich sollten eure Beiträge mir Mut machen. Ich weiß auch gar nicht ob meine Geschichte euch den Optimismus nimmt.
Mein Mann hat am 1. April die Diagnose Speiseröhrenkrebs bekommen. Er hat so lange gewartet, bis er definitiv nichts mehr essen konnte. Ich habe es mit keinem Mittel geschafft, ihn zum Arzt zu bringen. Sein Vater ist vor 5 Jahren an der gleichen Krankheit gestorben und mein Mann wollte einfach die Diagnose für sich selbst nicht akzeptieren. Er hat im Krankenhaus seinen 50. Geburtstag gefeiert. Erstaunlicherweise hat er vom ersten Tag des Krankenhausaufenthaltes an völlig unerwartet reagiert. Er hat alles super gefasst aufgenommen und alle Tortouren bereitwillig über sich ergehen lassen (Port legen, Magensonde, Bestrahlung, Chemo...).
Das Problem ist aber, dass er die Krankheit für sich nicht als Krebs akzeptiert und realisiert. Er beharrt auf der Meinung, dass er keinen Krebs, sondern nur eine Geschwulst hat und die Chemo nur zur Vorbeugung gegen Krebs gemacht wurde. Die Aussage des Arztes, dass der Tumor inoperabel, weil er viel zu spät erkannt wurde, ist, wertet er als positiv: "Ich brauche nicht mal operiert werden. Chemo und Bestrahlung reichen!"
Die Behandlung hat bis jetzt rein gar nichts gebracht. Er kann nicht mal Puddingsuppe oder Joghurt essen. Seit 2 Wochen wird dir SpR aller 2 Tage gedehnt. Bis jetzt auch ohne Erfolg. Morgen will er auf eigene Verantwortung aus dem Krankenhaus, in Urlaub fahren und die Behandlung danach fortsetzen. Ich darf nicht daran denken!!! Mit diesem Häufchen Unglück (60 kg/ 180 cm) 1000 km fahren und dann im Ausland nichts verstehen. Ob das wohl gut ist? Ich habe heut mit dem Arzt telefoniert. Er sagte, dass mein Mann mehrfach über seine Krankheit aufgeklärt wurde und diese aber verdrängt. Das wäre nicht unnormal. Ich soll ihm seinen Optimismus lassen und wenn der Urlaub sein Wunsch ist, dann soll ich ihn erfüllen, so lang es möglich ist. Die Dehnung der SpR auf 24 mm lässt weningsten trinken zu und es kann schlimmstenfalls passieren, das der Tumor im Urlaub schnell zu wachsen beginnt. Dann kann er halt nicht mehr trinken und muss alles über die Sonde lösen. Ich weiss nicht......
Sollte ich vielleicht nach dem Urlaub (beginnt am 11. 07.) mal die Meinung eines anderen Arztes einholen? In unserm Krankenhaus soll noch 1-2 mal gedehnt werden und dann ein Stent eingesetzt werden. Ich hab gelesen, dass diese Dinger einwachsen können und dann nicht mehr zu entfernen sind.Damit wären alle Chancen vergeben...
Na, euch allen, die ihr noch mehr Hoffnung haben könnt, wünsche ich alles erdenklich Gute. Gebt die Hoffnung nicht auf und bleibt optimistisch.
Kopf hoch!
Bine
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