Liebe Anne,
ich möchte dich gern umarmen und drücken. Ich habe alles gelesen, und bin tief betroffen. Deine Gedanken ähneln meinen so sehr, außer - du findest eben Kraft im Glauben. Und trotzdem denke ich auch so, dass es meinem Liebsten dort wo er jetzt ist, besser geht. Anders kann ich es garnicht verkraften. Ich habe auf dem Friedhof nicht weinen können, bis jetzt nicht. Ich bin innerlich tot und leer. Schäme mich fast, das ich nicht weine. Aber ich weiß, ich habe es noch nicht richtig begriffen. Verstehe es nicht. Weiß, das er nicht wieder kommt und kann es doch nicht begreifen. Er fehlt mir fast in jeder Minute. Und trotzdem weigert sich mein inneres, das anzunehmen.
Liebe Anne, vielleicht haben sich unsere beiden Männer nun getroffen, passen auf uns auf und warten auf uns.
Ich habe über mehrere Tage Beruhigungsmittel genommen, nun nehme ich seit gestern nichts mehr und in mir hat sich nichts verändert. Eine Psychologin hat mir angeboten, mit mir zu sprechen, selbst dazu bin ich noch nicht bereit. Und dabei bin ich nicht allein, es sind ganz viele liebe Menschen die sich um mich kümmern. Am liebsten würde ich keinen mehr sehen. Allein sein. Das ist aber sicherlich nicht richtig. Es sind auch immernoch viele Wege zu erledigen.
Liebe Grüße
Jana