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Alt 10.12.2017, 16:01
Nette1973 Nette1973 ist offline
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Standard AW: Wo ist Platz für die Angst?

Liebe Polly

Ich verstehe dich sehr gut. Ich finde auch nicht, dass man hier Diagnosen ausbreiten muss. Die direkte Fragen nach der Einstufung etc. irritiert mich des Häufigeren. Mag ja sein, dass einige sich zu Experten entwickelt haben. Man will ja aber nicht immer "Expertenwissen".

Auch habe ich schön häufiger gelesen, dass Menschen, die ihre Angst vor dem Sterben konkret äusserten, darauf hingewiesen wurden, dass es sich doch noch lohne zu kämpfen. Nun ja, was soll man damit anfangen? Oder, dass man dankbar sein solle noch zu leben, egal wie. Der verstorbene Ehemann hätte alles gegeben, noch ein paar Monate gehabt zu haben. Wumm! Und nun?

Irgendwie sollte sich doch keiner anmassen, zu wissen, was für den anderen gut ist. Weil die Fragen rund um die Angst so heikel, individuelle, persönlich und intim sind, macht hier wahrscheinlich niemand einen eigenen Thread dazu auf. Es gibt hier persönliche Schicksale, die von der Diagnosestellung über den Behandlungsweg bis zum Tod reichen. Die Fragen rund um die Angst werden meist mit Aufmunterung beantwortet. Selten sagt jemand, wenn es für dich Zeit ist zu gehen, dann hast du das Recht dazu. Wenn du keine weitere Therapie mehr möchtest, dann musst du keine mehr machen.

Ich persönlich denke, dass die Fragen rund um - wie viel Behandlung möchte ich noch - wann ist genug? mit einem Onko-Psychologen/einer Onko-Psychologin gut besprochen werden können. Wichtig scheint mir auch, dass man ein gutes Palliativ-Care-Team haben muss. Viellicht ist es manchmal "besser" eine gute Palliativ-Betreuung zu haben respektive eine Komplementärbetreuung mit einem guten Team, dem man vertraut. Dort kann man selbst entscheiden und wird gut aufgefangen.

Alles Gute für Dich. Liebe Grüsse, Nette

Geändert von Nette1973 (10.12.2017 um 16:05 Uhr)
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