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Alt 03.10.2016, 12:30
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Wie und wie lange "darf" man trauern?

Ich finde Trauer ist eine sehr persönliche Angelegenheit - und so sollte sie auch gelebt werden. Persönlich, wie der Einzelne es fühlt und braucht.

Der Eine braucht Jahre, der andere Monate, der Eine weint ohne Unterlass, der Andere kaum, der Eine geht täglich mehrmals zum Friedhof, der Andere gar nicht, der Eine will immer drüber reden, der Andere kaum.

Wer will denn da entscheiden, was richtig oder falsch ist?? Das was man persönlich fühlt, das soll man leben und leben dürfen.

Unser Nachbar hatte seine Frau verloren und fing schon einen Tag danach - mit ihrer Schürze bekleidet - an, ihre Sachen weg zu werfen.
Ich habe nach dem Tod meines Vaters bestimmt 2 Jahre mehrmals täglich geweint. Meine Familie zuhause konnte das teilweise nicht verstehen. Ist mir aber egal. Meine Trauer ist meine Sache.

Wenn es in eurem Umfeld Menschen gibt, mit denen ihr darüber reden könnt und bei denen ihr weinen könnt, dann macht das auch. Vielleicht könnt ihr gerade in dieser Zeit jetzt auch "neue Menschen" finden, die für euch da sind.
Ansonsten - Ihr müsst euch nicht zurück nehmen, weil es andere belasten oder stören könnte. Es geht hier um Euch.

Was für meine Mutter hilfreich war - sie wollte nach dem Tod meines Vaters gar nicht mehr leben - war eine Trauergruppe. Die Leitung hat ihr sehr geholfen in der ersten schweren Zeit.

Für euch alle hier nur das Beste!

Monika
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