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Alt 28.06.2006, 14:46
perlchen perlchen ist offline
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Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

hallo heike.

hier ist nocheinmal das perlchen

erstmal danke für deine ausführliche antwort. ich versuch mich kurz zu fassen. ich weiß vollkommen, von was du sprichst. das mit dem wunden Gaumen kommt mir sehr bekannt vor. mein vater hatte das hauptsächlich direkt mit dem magen, da schon durch geschichten aus seiner jungend vorbelastet war und das cortison die schleimhäute noch anfälliger machte. zudem können sich ja wunden nur sehr langsam regenerieren unter der einnahme bestimmter medikamente. nachdem vatis bauchkrämpfe und schmerzen immre schlimmer wurden entschieden wir uns dazu, ihm keine säfte mehr zu geben (max. nektarinensaft, da der noch mild ist und sehr gut schmeckt). das war allerdings auch sehr schwer, da er schon immer tee hasste, ihm das viele wasser über war und er sich weder ordentlich artikulieren konnte, noch die erklärung verstand, warum er keine säfte mehr trinken sollte. außerdem waren säfte eigentlich dass, womit er die vielen bitteren tropfen halbwegs nehmen wollte. (auch diese phase hatten wir, dass er sich strikt weigerte, medikamente zu nehmen) sollte mal sowas sein, brauch ihr viel geduld aber müsst konsequent sein. wir haben einmal nachgegeben und das kortison nach vielem betteln erst nach knapp 7 stunden gegeben. 1,5 tage später hatte er den schwersten anfall überhaupt. dass du deine schwägerin wohl kaum überzeugen kannst ist auch klar. aber du kannst es ja versuchen, indem du es ihr sehr medizinisch erklärst, was für nachteile "erdeeren" oder alles andere mit sich bringen könnten.

andererseits hab ich auch vor 4 jahren beim krebstod meiner oma schon gemerkt, dass es immer eine frage des abwägens ist: gibt man dem patienten das, wonach er sich grad sehr sehnt und worauf er appetit hat oder macht man lieber dass, was das "gesündeste" wäre. vor allem solltest du versuchen so zu handeln, dass du dir später keine vorwürfe machst (du weißt ja, wie die überlebenschancen bei glioblastompatienten leider aussehen), dass du ihr vielleicht etwas in den letzten tagen oder monaten ihres lebens verboden hast, was sie sich gewünscht hätte.

und ich kann wieder nur sagen, dass das zeigt, dass in der phase und zeit, in der ihr jetzt steckt, jede kleinste entscheidung sehr schwerwiegend und kompliziert ist.

wenn du fragen hast, frag ruhig und wenn du berichten willst, dann mach es. ich les dich gern und freu mich für euch mit, wenn sie heute und die nächsten tage ein gutes befinden hat.

daumendrück **

pelchen...
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