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Alt 24.08.2008, 20:01
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Robbiline Robbiline ist offline
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Registriert seit: 08.02.2008
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Standard AW: Malignes Melanom an der Fußsohle

Hallo Ihr Lieben,

nach längerer Pause will ich mich mal wieder melden...
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich mal für die Antworten bedanken. Es ist schön zu wissen, dass es Menschen interessiert, wie es einem so geht
Also: ich hatte es mir nicht so schwer vorgestellt, die wirklich notwendige Physiothereapie-Verordnung zu bekommen. Mein Hautarzt sagte zwar, dass er das zur Not ausnahmsweise mal machen würde - da er aber davon eigentlich keine Ahnung hätte, wäre ein anderer wohl besser. Zudem sei es halt mit den Krankenkassen nicht ganz so einfach.
Bei der Kur hatte man mir empfohlen, mich an eine onkologische Praxis zu wenden. Ich hatte mich da vorher nie drum gekümmert, wo die nächste ist. Der Arzt in unserer Stadt, der die Tumorkonferenz macht, ist eigentlich Chirurg und hätte mich nur behandelt, wenn ich im hiesigen Krankenhaus operiert worden wäre oder den Krebs an einem inneren Organ gehabt hätte. Daraufhin habe ich bestimmt 30 Telefonate kreuz und quer geführt, bis ich einen zeitnahen Termin in einer onkologischen Praxis in der nächsten großen Stadt bekam.
Also - 3 Stunden früher Feierabend gemacht, mit blödem Bauchgefühl losgefahren, Praxis suchen. Nette Schwestern, man kümmerte sich. Der Doc reagierte dann allerdings auch wieder mit "warum kommen Sie denn damit zu uns???". Und, was mir neu waras gehört doch zur Nachsorge. Der Arzt, der die Nachsorge macht, muss alles machen, egal was. Es folgten ca. 15 Minuten Hinweise, Belehrungen und und und. Dann kamen mir die Tränen. Ich erklärte ihm, dass ich diese blöde Krankheit das erste Mal hätte (und auch nicht vorhätte, mir noch sowas einzuhandeln) und keiner von mir erwarten könne, dass ich darüber Bescheid wüßte, welcher Doc was zu machen hätte. Jeder hatte einen Grund, warum eine andere Praxis doch viel passender wäre. Ich verstehe ja auch den jeweiligen Standpunkt, aber wer verschreibt mir was, wenn jeder meint, nicht zuständig zu sein? Alles, was ich wolle, sei eine simple Verordnung. Dazu bin ich nun extra so weit gefahren. Dann kam das, worauf ich eigentlich gehofft hatte: er kümmerte sich wirklich rührend - rief noch in der Kurklinik an, ließ sich was faxen; versuchte sogar noch eine Ärztin für Physiotherapie zu konsultieren. Und ich bekam meine Verordnung.
Völlig fertig verließ ich die Praxis und war den Rest des Tages nicht mehr zu gebrauchen. Warum eigentlich? Ich hatte doch bekommen, was ich wollte...
Nun ja. Inzwischen weiß ich, dass die Muskeln und Bänder vom Knie abwärts verkürzt sind (wen wundert's?). Nun kann der Physiothereapeut mit mir was tun.
Zm Abschluß noch was Gutes nach dem Rauslassen meines Frustes: Das Arbeiten klappt gut, und die Rumsitzkilos sind zu 3/4 schon wieder weg.
Das Transplantat benimmt sich so weit, tagsüber habe ich noch Pflaster drauf, manchmal brauche ich noch eine Salbe, weil doch ab und zu eine leichte Rötung auftritt.
In etwa 3 Wochen geh ich zur Nachsorge. Dann sehen wir weiter.
Da habe ich ja einen halben Roman geschrieben heute

Bis bald dann, die Robbiline
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