Hallo Ihr Lieben,
ich bedanke mich ganz herzlich für die lieben Weihnachtsgrüße.
Nun ist Weihnachten schon fast wieder vorbei. Meine Familie teilt sich ja in mehrere Haushalte auf und jeder Haushalt ist ein Lazarett. Die einzige, die gesund ist, bin ich.
Angefangen hat es mit einer schweren Erkältung, die meine Enkelin letzte Woche aus dem Kindergarten mitgebracht hat. Sie war dann wieder gesund, dann hatte es ihre Mama erwischt. Die hat dann Sonnabend den ganzen Tag im Bett verbracht. Mein Sohn hat dann seine Schwester mit ins Theater genommen, weil sie die Karten ja schon gekauft hatten und der ganz Kleine war dann bei mir. Der Tag war nicht wirklich schön. Ihm steckte die Erkältung wahrscheinlich auch schon im Körper. Er war ziemlich weinerlich und ließ sich sehr schlecht wieder beruhigen. Seine Flasche wollte er gar nicht. Ich war eigentlich ganz froh, als mein Sohn ihn abends wieder abholte.
Am Dienstag rief mein ältester Sohn an, daß es nun seine Frau erwischt hätte.
Am Heiligen Abend war ich dann erst bei meiner Mutter. Wir haben zusammen den Gottesdienst besucht und danach noch etwas zusammen gesessen und erzählt. Sie hat sich diesen Infekt auch irgendwo eingefangen. Sie hustet wie ein Weltmeister.
Anschließend war ich nur kurz bei meiner Tochter. Da habe ich nur gefragt, wie hörst Du Dich denn an. Sie hörte sich an, als wenn sie kurz vorm Ersticken war. Sie war schon beim Notdienst (Notdienst hatte eine Kinderärztin) Die hat ihr aber kein AB aufgeschrieben, abwohl sie schon 39°Fieber hatte, sondern nur Codein Tropfen gegen den Husten und Sinupret für die Nase. Es wurde dann zu Hause immer schlimmer, sie bekam immer weniger Luft. Sie hat dann nochmal die Notrufnummer angerufen. Es kam dann ein anderer Arzt, der den Fahrdienst machte, vorbei. Der hat ihr Kortison gespritzt. Danach wurde es etwas besser.
Ich bin dann zwischen zeitlich zu meinem Sohn gefahren. Wir hatten Raclette und es war eigentlich ein sehr schöner Abend. Nur der Kleine war wieder sehr weinerlich. Er ließ sich wieder kaum beruhigen. Den hat es jetzt auch erwischt. Und mein Sohn hing auch ziemlich daneben. Also Papa und Sohn dann auch bald ins Bett verfrachtet.
Am 1. Weihnachtstag rief meine Tochter an, sie wäre ins Krankenhaus gefahren, weil wirklich nichts mehr ging. Der Arzt hat nur zu ihr gesagt, ich brauche sie eigentlich gar nicht abzuhören, das höre ich so schon. Und da hat sie dann endlich ein Ab bekommen. Er hat zu ihr gesagt, das sie kurz vor einer Lungenentzündung steht. Sie hat sich dann noch meinen Pari Boy geholt, weil die Apotheke keinen auf Lager hatte.
Heute morgen habe ich schon mit ihr gesprochen und sie hört sich wieder etwas besser an.
Ich habe an dem Abend nur hier zu Hause gesessen und gedacht, was machst du eigentlich, wenn du dich angesteckt hast. Zu dieser Notdienstärztin brauche ich nicht hingehen und die Onko Ambulanz ist zu den Feiertagen nicht besetzt.
Bis jetzt habe ich mich noch nicht angesteckt.
Nee, also dieses Weihnachten ist eigentlich genau so bescheiden, wie letztes Jahr, da war ich mitten in der Chemo.
Es kann also nur noch besser werden.
So, das mußte ich mal alles loswerden. Hat zwar nichts mit Krebs zu tun, belastet mich aber trotzdem.
Ich wünsche Euch noch allen ein paar schöne Tage, ohne Schmerzen, A-Monster und sonstiges Negatives.
Liebe Grüße
Waltraud
