AW: Kampf verloren :-(
Liebe Magda,
Was soll ich sagen, ich verstehe dich absolut. Mir geht es genauso wie dir, nur dass ich sehr um meine geliebte Mama trauere, die einfach zu schnell von uns gehen musste...ich kenne das Gefühl, wenn die Menschen denken oder sagen, dass es jetzt doch mal langsam reicht mit dem Traurigsein oder dass ich neidisch bin, wenn ich Mütter und Töchter zusammen einkaufen sehe...warum musste uns das passieren?! Diese Frage beschäftigt mich immer und immer wieder. Heute Nacht hatte ich auch einen schlimmen Traum von ihr. Sie wollte immer, dass ich ihr helfen soll und ihren Tod verhindern soll...ich wusste im Schlaf, dass es nicht geht, doch ich wollte so gern helfen, konnte es aber nicht. Diese Hilflosigkeit hat mich so fertig gemacht, dass ich heulend aufwachte. Dann war heute eh noch ein übler Tag an sich. Zwar war ich vorhin im Kino, doch kaum fuhr ich nach Hause, kam die Einsamkeit zurück und schon liefen im Auto wieder die Tränen...
Du bist nicht alleine, Magda. Die Menschen, die noch niemanden verloren haben, sind oft grausam zu uns. Sie strafen uns regelrecht mit ihrem Nichtverständnis. Ich sage mir zwar immer, dass es auch ihnen mal so gehen wird, doch das ist ja kein Trost. Keiner wünscht jemanden so eine Lage! Doch wenn ich meine gute Freundin so reden höre, wie sie Pläne mit ihrer Mama schmiedet und mit ihr nach Paris usw will, dann zerreisst es mir fast das Herz. Dazu noch immer die dummen Kommentare...sie schwört so auf Homöopathie und meint, dass man ßkrebs dadurch komplett verhindern oder heilen kann. Hallo?! Natürlich gibt es verschiedene Ansätze, die auch hilfreich sein können, aber jemand, der keine Ahnung hat, maßt es sich an uns zu sagen, was man wohl alles falsch gemacht hat...da werde ich immer sehr umwirsch, auch wenn ich sie sonst gern mag. Aber diese Besserwisserei nervt einfach, vor allem, wenn man noch nie mit solch einem Trauma konfrontieet wurde...
Schlimm, dass die meisten Menschen so sind...wir müssen aber leider lernen, damit umzugehen. An manchen Tagen ist es leichter, dann wieder fast unerträglich.
Dir weiterhin viel Kraft und alles Gute,
Sternkind
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