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Alt 10.09.2004, 10:09
Gast
 
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Standard Was kann ich noch tun?

Liebe Ingrid,
schön, dass Du mich bezüglich der Schmerzen für Uli beruhigen kannst. Er nimmt jetzt ein sehr starkes Schmerzmittel, es heißt Palladon, davon morgens und abends 24 mg. Die Palliativärztin sagte mir, dieses Mittel sei 7-8 mal stärker als Morphium. Dazu noch Novalgin und Katadolon. Ob gegen die Knochenmetastasen noch etwas getan werden kann, weiss ich noch nicht. Ich denke, wenn ich gleich ins Krankenhaus fahre, werde ich mehr erfahren. Was das Thema Sterben angeht, spricht mein Mann mit niemandem darüber. Einen Pfarrer lehnt er zur Zeit noch ab, einen so engen Freund, dass er mit dem darüber reden kann, hat er nicht. Er hat sich in den 35 Ehejahren so sehr an mich angeschlossen, dass da für einen engen Freund einfach kein Platz oder keine Zeit mehr war. So entstanden nur lose Freundschaften. Diese Freunde besuchen ihn zwar hin und wieder, er hat sie aber nie so eng an sich herankommen lassen, dass er mit denen über das Thema Tod sprechen würde. Auch ein Arzt kommt nicht infrage. Ich glaube, Uli ist ein etwas schwieriger Mensch und im Rückblick muss ich sagen, er hat nur mit mir über seine Probleme und sein Innerstes gesprochen. Selbst seine Tochter nebst Schwiegersohn und Enkel hat er nie so nahe an sich herangelassen, mit seiner Familie (Mutter und Schwester) spricht er seit Jahrzehnten nur noch nach Nötigste. Er hat viele Fehler aber genausoviele gute Seiten, mir gegenüber hat er fast ausschließlich immer seine Liebe gezeigt.
Alles Liebe
Beatrix
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