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Alt 30.12.2012, 17:02
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Danke ihr Lieben!
Ich weiß, dass ihr auch in dieser fiesen, miesen Situation steckt, aus euren Beiträgen kenne ich eure Geschichten ja schon, lese, hoffe, weine und bange ja schon seit einem Jahr still mit. Liebe Svenja, es freut mich, dass es bei euch wieder aufwärts geht, da entwickelt man selbst auch gleich wieder Kraft und Kampfgeist, das ist gut so! Danke Flower für dein Verständnis. Es ist sooooo gut sich mit Leuten auszutauschen die auch in dieser Situation sind. Man fühlt sich dann gar nicht mehr so alleine. Ich kann zwar mit meiner Mum gut reden, wir reden oft darüber aber wir zanken uns dann auch oft. Jeder von uns zweien will dann irgendwie seine Wut am anderen ablassen, ist ja auch kein Wunder, an wem sollen wir sie denn sonst ablassen.? Ich habe Gott sei Dank eine starke Mum, aber trotz allem überkommt mich dann die Angst wieder, dass sie oder auch ich vielleicht auch noch krank werden könnten durch die ganzen Sorgen. Hat man ja schon sehr oft gehört. Freunde erzählen mir dann dass irgendjemand auch einen Herzinfarkt hatte, usw., natürlich ist das schlimm, aber niemand kann sich vorstellen wie es ist wenn man mit der Diagnose Krebs immer wieder eine schlechte Nachricht erhält, es hört nicht auf. Ich hoffe nun, dass die Hirnmetastasen gut bestrahlt werden können und dass es meinen Paps nicht noch mehr zusetzt. Und natürlich hoffe ich, dass der Primärtumor in der Lunge nicht noch mehr strahlt in der Zwischenzeit wo da nichts gemacht wird. Von dem hat der Arzt nämlich gar nichts gesagt. Er sagte nur Dad soll die Bestrahlungen machen, soll sich wieder gut erholen und soll sich dann im Jänner bei ihm wegen der Biopsie melden. Ich bin mal gespannt. Nur dieses Jahr hat mich trotz allem sehr erwachsen gemacht. Konnte früher nie Nein sagen, jetzt kann ich es!! Ja, und wie ichs kann. Ich lass mir gar nichts mehr gefallen. Irgendwie bin ich stark geworden. Früher habe ich wegen allem nachgegrübelt, heute nicht mehr.Gut, heute grüble ich wegen Dad und der Krankheit. Ich bin von Beruf Lehrerin, was natürlich auch nicht immer einfach ist, mit 15/16jährigen Schülern, die Nerven zu behalten.
Haben es eure "Kranken" denn begriffen wie krank sie wirklich sind? Was mich auch sehr fertig macht ist der Gedanke daran was sein wird wenn keine Behandlung mehr greift. Ich will nicht, dass mein dad das Wort "austherapiert" hört, ich möchte ihn so gerne davor schützen, er soll seine Hoffnung nie verlieren - das ist eine meiner größten Ängste! Und ich hör es ja immer wieder, dass die Ärzte das ja klipp und klar sagen. Mir gruselt davor!
Ainu, ich kann verstehen, dass du Weihnachten mit deinem Sohn alleine sein wolltest. Es ist wirklich schwierig das unbeschwerte Leben der anderen mitanzusehen, gerade an solchen Tagen. Auch bei uns ist es so. Weihnachten mit allen Verwandten, mit kleinen Kindern die sich freuen, alle lustig und nervös und dann sind da Mum, Dad und ich die einen Stein im Herzen tragen und allesamt hoffen dass dieser Tag bald vorbei geht. Also von meiner Mutter weiß ichs und ich glaube Dad hat genauso gefühlt, das spürt man als Tochter.
Ich wünsche euch alles Gute und bin so froh, dass ich mich nun durchgerungen habe hier zu schreiben und nicht nur still mitzulesen. Obwohl schon alleine das Mitlesen/Mitleiden/Mitfreuen sooooo gut tat.

Alles Liebe Nina
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