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Alt 01.08.2014, 07:42
schnaddi schnaddi ist offline
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Registriert seit: 23.02.2014
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Hallo Ihr lieben,

hallo lieber Rudi,

wenn es die Zeit nciht gäbe? Du meinst hier auf der Erde, oder irgendwo in einem Paralleluniversum? Das ist ja unvorstellbar für mein Gehirn. Denn alles unterliegt dem Alterungsprozess, und den gibts ja nur durch die Zeit. Das würde ja bedeuten, alles wäre konserviert, die Zeit steht still, nichts geht mehr weiter. Wir altern nicht mehr? Unvorstellbar.

Genauso unvorstellbar, ein Leben ohne irdische Genüsse.....wie gestaltet sich das? Klar, wir brauchen kein Essen und kein Trinken mehr. Schade eigentlich, essen ist ja was sehr angenehmes und schönes. Können wir noch Dinge genießen, wie einfach nur in der Sonne sitzen? Können wir all die Dinge tun, die unser Leben versüßt haben? Wenn dem nicht so ist, wie gestaltet sich dann ein Leben nach dem Tod?

Und dann das Wort "EWIG". Ewiges Leben? Ich weiß gar nicht, ob ich das so möchte. Dass es nie mehr aufhört.

DAgegen die Vorstellung aus der Vollnarkose? Wäre ja dann nicht schlimm, dieses Nichts, oder? Wenn es denn so wäre, und so kann ich es mir vorstellen, ich würde behaupten, so war es auch vor meiner Geburt. Wir waren die längste zeit nicht hier, und werden es wieder sein. Dazwischen haben wir hier tolle Jahre, die manchmal auch anstrengend sind, aber insgesamt ein tolles schönes Leben, und dann ist es eben vorbei. Auch keine schlimme Vorstellung, oder?

Welchen Sinn erfüllen wir hier eigentlich? Ich für mich kenne meinen Sinn des Lebens, aber welchen Sinn haben wir für diesen Globus? Dieser Erdball ist ein wahres Wunder, an alles ist hier gedacht, udn wunderschön ist er auch noch. Und wir Menschen? Wir machen alles kaputt, zerstören alles, und töten. Nicht zum Überleben. Aber wer weiß, vielelicht liegt es einfach in unserer Natur Kriege zu führen, weil der Mensch eben keine natürlichen Feinde hat. Oder nur wenige in Form von Krankheiten und Naturkatastrophen.

Wer weiß, was dieses Universum wirklich bedeutet? Abre es könnte was anderes sein als Gott und Jesus. Also dieses Sodom und Gommorrha was die Kirche veranstaltet hat, das kann ja nicht gottgewollt sein. Ich hab immer die Vorstellung, wenn ich da oben ankomme, dann sagt der:"Mensch Tanja, cool, dass du da nicht mitgemacht hast, sondern deinen eigenen Weg gegangen bist."

Ich glaube auch, dass hinter Leben und Tod ein ganz großes Mysterium steckt, dass durchaus einen Sinn ergibt. Nur wir Menschen haben das noch nicht verstanden.

Und die Vorstellung, dass Mama da oben jetzt irgendwie weiter macht, finde ich nicht wirklich tröstlicher als die Vorstellung, dass sie quasi schläft. Wenn ich vor dem Grab stehe, und diese Ruhe und Stille dort wahrnehme, dann sagt mir mein Bauchgefühl ganz deutlich, sie ist nicht mehr da, und es ist gut so.

Was ich auch nicht vergessen kann, dass ich bis ca. drei Wochen nach ihrem Tod sie hier wirklich anwesend fühlen konnte. Und es endete so abrupt, von einem Moment auf den anderen hab ich gespürt, dass jetzt weg ist.

Mir ging es im Gefühl dieser Gegenwart irgendwie irgendwann nicht mehr so gut. Weiß nicht warum. In dem Moment hatte ich noch die Vorstellung, dass Mom das gespürt hat, dass ihre Anwesenheit nicht mehr gut sit, und deshalb weiter gezogen ist, was ja dann auch sinnvoll wäre.

Die Vorstellung, dass sie nicht die ganze Zeit um mich ist, finde ich angenehmer, ja. Seltsam oder? Aber ja es ist mir so lieber.
Und wenn sie doch irgendwie aufpasst und ich das nicht spüre, ist es doch auch gut so.

Sie wird doch immer weiterleben, a in mir, in ihrem Enkelsohn, in den vielen, schönen Erinnerungen, mir sind zwischendurch Gegenstände und Fotos in die Hand gefallen, wo nur so:"Achjaaaaaa" kam. Mom hatte ein wundervolles Leben, und dafür bin ich sehr dankbar. Ihr wisst doch, es ist nicht immer zwangsläufig die Länge des Lebens.

Und die Miezen hab ich doch auch, die machen zwar viel Arbeit und Unfug, grrrrrrrr.......aber auch sehr viel Freude. Katzen sind sehr treulos. Ich wette, käme Mama hier jetzt rein, wäre die Freude bei den beiden sicher groß, aber ich denke, wirklich an sie denken tun sie nicht, die sind hier angekommen und fühlten sich sofort zuhause. Inzwischen hab ich Mama ersetzt und bin nun ihre Mama geworden. Manchmal denk ich, sie wussten dass das kommt, sie haben ja auch Mama die letzten Tage völlig in Ruhe gelassen. Sie haben genau gespürt, dass Mom am Lebensende ist. Sicher nicht in dem Bewusstsein, aber das etwas ist. Ein Hund hätte aber trotzdem sehr viel mehr darunter gelitten. Wenn die Tiere sich über solche Dinge nicht so den Kopf machen, wieso tun wir es dann?

Naja, es ist immer noch alles unwirklich. sie fehlt mir so sehr. In manchen Momenten sehr, sehr intensiv. Morgen geh ich das Grab schneiden, das gibt mir auch ne Befriedigung, und ich bedaure schon, dass wir nicht ein viel größeres Grab gekauft haben. :/ Mein kleiner Garten..... hab da viele Inspirationen, das so zu gestalten, dass ihr Geist dort erkennbar ist

Jedenfalls ist es meiner Meinung nach das alles was bleibt........andernfalls lass ich mich gern überraschen, rausfinden werd ich es mit Sicherheit.

Alles Liebe
schnaddi
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Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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