[joggerin]

Liebes Wuermchen,

unsere zwei Gabis haben recht. Du hast selber eingesehen, dass du immer fuer die anderen da warst und noch immer bist und du dich und deine Beduerfnisse hinten anstellst. Du hast immer funktioniert, warst immer fuer die anderen da, konntest nie und niemals nein sagen. Und dir konnte doch nie was passieren, du hast dir doch Sorgen um die anderen gemacht. Ja, das kenne ich nur zu gut. Und weiss du was? Ich bin mir inzwischen sicher, dass genau diese Haltung mich krank gemacht hat oder zumindest eine ausschlaggebende Rolle bei der Entstehung meiner Krankheit gespielt hat. Und ich will gesund bleiben. Was muss ich also tun? Ich muss einiges aendern. Und wo muss ich mit den Aenderungen anfangen? Richtig: bei mir! Und was brauch ich dafuer? Zeit! Zeit fuer mich und mit mir.
Nimm dir bitte diese Zeit. Eine Reha ist der richtige Ort dich zu finden, zu verstehen, was in deinem Leben bis jetzt nicht o.k. war, was dich so jung krank gemacht hat.
Und ich bin mir sicher, dass du dich dann nicht mehr wie ein Wuermchen sondern wie eine starke Frau fuehlen wirst. Ich gefalle mir jetzt nach der Krankheit mehr als zuvor, ich bin mit mir selbst zufrieden. Und ich habe einiges gelernt. Am schnellsten habe ich gelernt, dass meine liebe Tochter und mein lieber Mann auch ohne mich funktionieren. Und fuer die beiden ist es auch schoener eine ausgeglichene, zufriedene, glueckliche Mutter/Frau zu haben als eine, die sich zwischen Familie/Beruf/Wunsch nach Perfektion/und vieles andere zerreist, weil sie nie nein sagen kann und weil sie immer alles perfekt fuer andere und auch fuer sich machen muss.

Hoer in dich hinein. Und folge deiner innere Stimme. Ich wuensche dir die noetige Ruhe und Zeit das machen zu koennen.

LG,

Kinga