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Alt 08.06.2004, 06:30
Gast
 
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Standard Zuzahlg. sind OK-Jeder muß seinen Beitrag leisten!

Hallo,

Ich denke, wir sollten hier nicht pauschalisieren, wer mit oder ohne eigenes Zutun oder Verschulden in finanzielle Not gerät.
Fakt ist, daß mit den neuen Reformen die meisten Menschen ins soziale Abseits geraten.

Viele GVK Beitragszahler haben die Jahre über fleißig einbezahlt, oftmals nichts gefordert, sondern für sich selbst die Verantwortung übernommen. Haben brav ihr Scherflein beigetragen, denn ihnen wurde durch die GVK`s die Jahre über suggeriert, man hat nichts zu befürchten.
Fakt ist auch, daß der große "Durchschnitt" sich während der Arbeitszeit keine Privatkasse leisten konnte, sich mit ihren sozialen Beiträgen am Topf beteiligt haben. Nun, wenn der Moment kommt, an welchem sie aus diesem Topf schöpfen möchten, ihnen gravierende Steine in den Weg gelegt werden.

Sie sind deshalb keine Sozialschmarotzer, oder Vollkaskofahrer, denn sie haben ihren Beitrag geleistet. Die Sozialschmarotzer sind eine kleine Minderheit, die die Jahre über für jeden Husten eine Kur beantragten, sie bekamen, weil das System mitgespielt hat. Aber es kann nicht sein, daß nun die fleißigen Beitragszahler ins soziale Nichts abgedrückt werden. Und das ist der Fall!!!!

Viele privaten Zusatzkassen haben im Laufe der Zeit ihre Kataloge schön zurechtgezimmert, damit ihnen wohl die Beiträge fließen, aber mit kleingedruckten Klauseln viele Erkrankungen von vornherein ausgeschloßen. Oder solch horrende Beitragszahlungen für den Fall der Fälle verlangt, daß eine soziale Grundabsicherung einer Familie nicht mehr möglich gewesen wäre.

Auch die Privatkassen können sich ein Recht herausnehmen, Leistungen zu streichen, außer es ist alles im Erstvertrag beinhaltet. Und aus dem persönlichen Umfeld weiß ich, daß sie je höher das Alter auch ganz rapide in ihren Beitragszahlungen in die Höhe schnellen, manche Behandlungen ausschließen.

Für meinen Teil kann ich nur sagen, ich habe fleißig hohe Beiträge bezahlt, private Versicherung wollte micht nicht, durch die Gefahr, daß sie einmal kräftig blechen könnten, bzw. solch hohe Beiträge verlangt, daß ich meiner Familie nie eine Grundversorgung hätte zukommen lassen können.

Ich habe für mein Alter und meine Gesundheit immer mit der höchsten Eigenverantwortung vorgesorgt, viele Behandlungen die die Kasse nicht übernahmen ohne mit der Wimper zu zucken selbst bzahlt. Und wo stehe ich jetzt? Nach 78 Wochen ("goldenes Mitglied" der Kasse), 30 Jahre fast anspuchslos bezahlt und nicht genommen, ausgesteuert, in die Arbeitslosenhilfe gedrückt, und die Sozialhilfe (durch die neue Verordnung) steht bevor. Das heißt doch auf klar amtsdeutsch, alles was ich vorgesorgt habe, ist für die Katze, denn die Backsteine meines Hauses kann ich meiner Familie nicht auf den Teller legen. Ein Auffangen des Partners ist durch eigene Erkrankung und Teilzeitarbeit auch nicht möglich.

Ich war nie ein Sozialschmarotzer, mein Hausarzt wäre bei mir als Patient verhungert, habe 30 Jahre fleißig mein Scherflein beigetragen, und was jetzt kommt - ist die heutige Wirklichkeit.

In meinem täglichen Beitrag zur Gesellschaft, einer ehrenamtlichen Tätigkeit, sehe ich den Fakten pur ins Gesicht, 95% wandern ins finanzielle Debakel und nur 5% haben ein gesundheitliches Ruhekissen. Und die Sorgen um die finanzielle Absicherung ist wahrlich nicht förderlich für die Gesundung oder neue Kraftfindung.

Lieben Gruß
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