Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 23.11.2006, 15:44
esneault esneault ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.10.2006
Ort: Vorderpfalz
Beiträge: 64
Standard AW: Widersprüchliche Therapiekonzepte

Nach Auswertung aller mir verfügbaren Informationen über die Therapie von Weichteilmetastasen eines Nierenzellkarzinoms hat sich für mich jetzt folgendes Bild ergeben:

1. Die chirurgische Elimination als Monotherapie
Diese erscheint mir nur dann sinnvoll zu sein, wenn über einen längeren Beobachtungszeitraum keine neuen Metastasen sichtbar werden. Alle Metastasen müssen operabel und so so groß sein, dass sie vom Chirurg nicht übersehen werden könnnen. Dann ist prinzipiell eine Heilung möglich.

2. Die systemische Therapie mit Nexavar oder Sutent als Monotherapie
Diese Therapie ist wahrscheinlich nur dann kurativ, wenn die Metastasen so beschaffen sind (geringe Größe und Aggressivität), dass sie durch das Medikament vollständig eliminiert werden können. Ab einer bestimmten Größe und Aggressivität können die Metastasen jedoch nur eine begrenzte Zeit lang in Schach gehalten werden, d.h. dann ist die Therapie nur palliativ.

3. Eine kombinierte sytemische und chirurgische Therapie
Diese Form der Therapie erscheint mir den besten Erfolg zu versprechen.
Variante 1:
Nexavar oder Sutent nur so lange einnehmen, bevor eine Resistenz eintritt. In der Hoffnung, dass jetzt alle bisher noch nicht sichtbaren Metastasen (Mikrometastasen) eliminiert wurden, lässt man die noch übrigen Metatasen so lange wachsen, bis auch die kleinsten bei einer Operation nicht mehr übersehen werden können.
Variante 2:
Nexavar oder Sutent so lange einnehmen, bis eine Resistenz eintritt. Die verbliebenen Metastasen so lange wachsen lassen (mit oder ohne Nexavar), bis auch die kleinsten bei einer Operation nicht mehr übersehen werden können.

Die Variante 1 erscheint mir vorteilhafter als die Variante 2, weil man die Nebenwirkungen des Medikaments nicht so lange ertragen muss und weil man im Falle eines chirurgischen Misserfolgs die medikamentöse Behandlung noch eine Weile fortsetzen kann.

Bemerkungen

Bei meinen Überlegungen habe ich Methoden, die nicht bewiesen oder noch im Versuchsstadium sind, nicht berücksichtigt.
Über eine rege Diskussion über meine Überlegungen (ich bin kein Mediziner), würde ich ich freuen.

Esneault
Mit Zitat antworten