Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 27.05.2004, 06:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Warum dieses Unverständnis?

Als meine Mutter starb (sie war noch ziemlich jung) wechselten Bekannte die Strassenseite, um nicht mit mir reden zu müssen.
Als mein Vater starb, hieß es sogar: Du hast ja noch Glück gehabt, es ging doch schnell und komplikationslos, Du musstest ihn nicht einmal pflegen.
Als ich versuchte, mich an meine Schwiegereltern anzulehnen (ich habe keine Geschwister), wurde ich schroff zurückgewiesen: "Jetzt hör aber auf, Du bist doch schon bald 40, das ist der Lauf der Welt! Stell Dich nicht so an!"

Ich war so verzweifel und auch zornig, dass ich einen Teil meines Glauben an die Menschheit verloren habe.

Heute bin ich 53, habe selbst Krebs und muss erleben, wie sich viele meiner sog. Freunde abwenden, SIE könnten das alles nicht ertragen.

Mir geht es im Moment recht gut und ich möchte so gerne anderen helfen, vielleicht in einem Hospiz mitarbeiten, ich weiß nur nicht wie ich das in die Wege leite. Ich kann Euch alle so gut verstehen, der Tod und Krebs sind die letzten Tabuthemen in unserer Gesellschaft und das ist nicht richtig!

Meine ehem.Schwiegereltern (ich bin inzwischen geschieden)leben übrigens immer noch, sie sind gerade beide 90 geworden und ich hoffe, dass sie noch lange weiter auf der Pflegestation, ans Bett gefesselt leben, so verbittert bin ich!lg Bea
Mit Zitat antworten