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Alt 27.07.2005, 08:44
Angi Angi ist offline
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Standard Über Utes Tagebuch

Liebe Leser/innen

Es ist immer wieder erstaunlich und gar nicht üeberraschend wie hoch die moralische Messlatte im Einzelnen gelegt wird.
Von denen die mitschreiben, von denen die mitlesen, von denen die betroffen sind oder gerade auch von denen die sonst gar nichts mitbekommen haben.
Manchmal denke ich, es der Ärger über einen selbst der einen so reagieren lässt. Man weiß ja, es ist trotz dem Ernst der Erkrankungen, Schicksale, hier eine virtuelle Welt. Tatsächlich reale Freunde zu finden sicher und aus Erfahrung möglich , auch Hilfestellung zu geben, nicht nur durch Worte, auch durch Taten .Andererseits weiß man, man kann auch reinfallen,auf Geschichten, Erzählungen, Menschen,. Die eigene Gutmütigkeit ausgenützt, obwohl man doch selbst vom Schicksal gebeutelt ist.
Damit heiße ich nicht gut, das Menschen mit dem Mitleid der anderen spekulieren, und „die gerufenen Geister“ wenn jemand öffentlich um Verständnis wirbt unter falschen Voraussetzungen treffen es schon.

Freunde, wahre (oder soll ich schreiben reale) Freunde , die Anteil nehmen an dem Schicksal eines Menschen, werden hier sicher nicht schreiben sondern den privaten Austausch suchen. Gerade wer sich mit der Suchtkrankheit auskennt wird einiges über Verhaltensformen, persönliche Enttäuschungen, Lügen , bestimmte Reaktionen wissen.
Und den Menschen trotzdem mögen…..

Das hier im Forum vielleicht manches Mal Geschichten stehen deren Wahrheitsgehalt nicht von uns persönlich überprüft werden kann, das sollte man sich schon bewusst machen und mit kritischen Augen lesen. Ich finde es nicht gut , das es so ist, aber es ist eine virtuelle Welt die es leicht macht. Es hat viel Gutes, man trifft Gleichgesinnte die einem Halt und Stütze sein können, lernt Freunde kennen, vielleicht sogar einen neuen Lebenspartner. Aber es ist nicht nur so toll, man liest viele traurige Geschichten, lernt jemand kennen der bald darauf stirbt, wird enttäuscht, belogen. Und obwohl virtuell ist es doch wie im richtigen Leben.
Die ganze Bandbreite ist möglich. Manchmal muß man vielleicht etwas riskieren (unter Abwägung der eigenen Situation) wenn man etwas oder jemand erreichen will , manchmal ist`s wohl gscheiter man gesteht sich ein, dass man hilflos ist und nicht helfen kann.

Mein Anliegen ist es, bei aller Kritik, die Form zu wahren. Eine kurze gehässige Spitze, „anonym“ in den Raum geworfen ist überflüssig und wenig ergiebig. Genauso wie „ bedeutungs-schwangere Halbweisheiten“, oder ein gehauchtes Entsetzten. Kritik ,DIE BEGRÜNDET IST, empfinde ich als wichtig und richtig. Man muss nicht alles mit sich machen lassen und wenn jemand eine öffentliche Gemeinschaft als Hilfestellung sucht ,und deren Vertrauen scheinbar missbraucht,aus welchem Grund auch immer, muss er sich auch Kritik , öffentlich, gefallen lassen. Es steht demjenigen frei die selbst gewählte Öffentlichkeit wieder zu verlassen. Bei allem aber ist wichtig nicht zu vergessen, dass man auch mit Worten Menschen sehr verletzten kann, Vertrauen missbrauchen oder aber auch sich entschuldigen, erklären, begründen kann.

Ich wünsche uns ein konstruktives Miteinander, einen kritischen Blick und trotzdem eine Warmherzigkeit und Toleranz die den Umgang mit dieser Krankheit und anderen erträglich macht.

Liebe Grüße
Angi
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