Einzelnen Beitrag anzeigen
  #10  
Alt 31.01.2008, 11:04
HeikeL HeikeL ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 493
Standard AW: Club Magic Life

Hallo,Ihr lieben!

Ich weiß jetzt gar nicht,wo ich anfangen soll. Am Besten bei Baileys Welpen.
SORRY , Bailey !!!
Es war nicht böse gemeint,uch habe nur aus meiner Situation heraus geschrieben. Und die ist folgende : Ich habe seit fast 25 Jahren Hunde (die sind mir alle immer zugeflogen/Tierheimhunde und sonstwie gestrandet).
Mein jetziger Hund(Ludwig),den ich seit über 5 Jahren habe und den ich anfangs gar nicht mochte und weitervermitteln wollte,ist ein Hund,der oft und gerne auch mit anderen Leuten spazierenging,mit ihnen in Reiterurlaub gefahren ist, oder auch sonst gerne mal woanders geschlafen hat.
Seit meinem Krankenhausaufenthalt im August/September ist alles anders,obwohl es ihm in der Zeit eigentlich sehr gut ging. Er war bei meinem Bruder,durfte mit in die Firma und hatte noch eine kleine Jack-Russel-Hündin,die er sehr gerne mag,an seiner Seite.
Doch jetzt hat er Angst,dass er mitgehen muss,wenn mein Bruder bei uns ist. Er guckt immer ganz belämmert,wenn Aufbruchstimmung ist.
Auch sonst hat er sich verändert und ist total schmusig geworden. Am liebsten möchte er auf den Arm,was bei 29,5 Kilo nicht so richtig machbar ist.
Ich denke,dass mein Hund weiß,dass irgendetwas nicht in Ordnung ist und es bricht mir das Herz,ihn EVENTUELL einmal für immer zurücklassen zu müssen,auch wenn er in eine ihm bekannte und nette Umgebung kommen wird.
Andererseits möchte ich ihn auch nicht missen,gerade wenn ich z.B.nach den Chemos in den Seilen hänge.(Da kann ich Bailey schon verstehen) Dann ist er immer besonders schmusebedürftig.
Aber ich weiß auch,dass er dann irgendwann lange und doll trauern würde,wenn ich nicht mehr auf Erden weilen würde und das würde ich ihm und auch allen anderen (Hunden wie Menschen) eigentlich gerne ersparen.
Das sehe ich eben ganz nüchtern.
Ich hoffe,ich habe mich jetzt ein bißchen erklärt,so dass es nicht "giftspritzend" im Raum stehenbleibt. Nochmal : SORRY;BAILEY !

Hund agehakt,weiter im Text.
Jetzt weiß ich allerdings auch nicht so genau, wie ich`s am besten schreibe.
@ Claudia
Erstmal find ich es schön,dass Du geantwortet hast und Dich nicht auf den Schlips getreten gefühlt hast und ich Dir mit meinem Beitrag nicht zu nahe getreten bin. Du sollst auch auf keinen Fall die Hoffnung aufgeben,um Gottes Willen ! ! !
Was ich meinte,ist nur,dass die zweite Option, die noch im Raume steht,nicht außer Acht gelassen werden sollte. Ich würde mich gerne darüber austauschen,wie Ihr damit umgeht,dass der Tod -eben als weitere Option- einfach vor unser aller Augen ist.
Je mehr ICH mich mit dem Thema Tod und Sterben beschäftigt habe,desto weniger Angst habe ich davor. Ich war gestern und vorgestern auch schon in 3 Hospizen,die hier in der Nähe sind und habe mir einfach mal angeguckt,was für mich,im Falle eines Falles,denn in Frage käme... Ich habe die Mitarbeiter dort teils sehr überrascht,da ich-nach außen hin vor Gesundheit nur so strotzend- mir die Einrichtung für mich und für niemand anderen angeschaut habe.
Ich weiß jetzt,wo ich einmal hingehen könnte,wo mir die Umgebung etc. gefallen hat. Somit kann ich diesen Punkt ad acta legen und muß keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Das heißt für mich, dass ich meine Energien woanders einsetzen kann.

@ MM-Manuela
Natürlich weiß niemand seinen Todeszeitpunkt und das ist auch gut so. Ich hoffe,wir werden alle gesunde 100 Jahre alt.
Aber aus eigener Erfahrung muß ich sagen,dass Ärzte leider oftmals nicht sehen (wollen),wann die Grenze des medizinisch machbaren und sinnvollen bereits erreicht bzw überschritten worden ist. Der Tod eines Patienten wird leider oftmals als Inkompetenz oder persönliches Versagen der Ärzte angesehen. Es könnte immer noch ein anderes Medikament geben,einen Patienten irgendwie am Sterben zu hindern.

@ Mosi
Auch ich bin der Meinung,dass Positives unbedingt auch positiv bleiben muss !
Nur kann ich nicht die Meinung vertreten,dass Negatives verschleiert werden sollte und in eine pseudo-positive Richtung gedrängt werden sollte. Ich persönlich halte nichts vom Verdrängen,nenne das Kind lieber beim Namen und schaue dem Feind lieber ins Auge. Aber in Deiner Situation ist der uneingeschränkte Optimismus ja auch angebracht. Du hast den Primärtumor hinter Dir gelassen und das soll auch so bleiben ! ! ! Da gibt es nichts schlechtzureden.

@ Christine
Siylle Herbert fand ich auch nicht so Abend-bereichernd...
Über die 2-Klassen-Medizin ist auch schon viel gesprochen worden,aber dazu muss ich noch sagen,dass es nicht nur vom Versichertenstatus abhängt,wie man behandelt wird, sondern vor allem davon,was man für ein Auftreten hat und und was man alles für sich einforden kann. Ich denke,wenn man etwas einfacher strukturiert und nicht in der Lage ist,etwas zu hinterfragen und eben zu fordern,ist man bei der medizinischen Versorgung,wie auch in vielen anderen Bereichen manchmal ganz schön gekniffen...
Ich bin auch nur gesetzlich versichert,kann mich aber über das Engagement aller meiner Ärzte nicht beschweren. Einen Teil dieser Ärzte habe ich mir schließlich selber ausgesucht.
Die Eigenverantwortlichkeit ist auch im medizinischen Bereich nicht zu unterschätzen.

Als Abschluss zu diesem Roman wollte ich noch sagen,dass ich es hier im Forum als sehr positiv empfinde,kontrovers diskutieren zu können,ohne einen Kopf kürzer gemacht zu werden und trotz gegebenenfalls anderer Sichtweisen bestärkt zu werden.(Es liegt ja auch in meiner Eigenverantwortung,gewisse Themen aufzugreifen und anzusprechen)

In diesem Sinne wünsche ich allen viel Kraft für ihren eigenen Weg. Ich werde mich wahrscheinlich zurückhalten, da ich heute wieder Chemo vor mir habe.

Ganz liebe Grüße
Heike

Geändert von gitti2002 (20.12.2010 um 20:21 Uhr)
Mit Zitat antworten