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Alt 20.01.2005, 14:46
Gast
 
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Standard Es geht zu Ende. Für immer....

lieber michi,

bei meinem dad war es auch so, dass wir an einem tag dachten, er würde sterben.
papa war an dem tag verwirrt. er redete dinge, von denen wir nichts verstanden. er sagte, seine eltern wären bei ihm gewesen. nächsten tag erinnerte er sich an nichts mehr außer daran, dass seine eltern da waren.
da war papi wieder voll da. dieser schlechte tag war aber für uns alle sehr wichtig.
der tag hat uns und papa gezeigt, dass wir noch enger zusammenrücken müssen und dass jetzt nichts mehr zählt als das beieinandersein. dein vater weiß doch, dass er gehen muss. jeder sterbende spürt das. sprich mit ihm. frage ihn nach ängsten. und überlege, ob du ihm nicht doch versichern solltest, dass es weitergeht. mein papa glaubte auch nicht daran aber hat sehr gehofft, dass es stimmt. er hörte mir da sehr gerne zu und seine augen waren wieder voller hoffnung. nicht auf heilung, sondern auf ein wiedersehen und ein leben "drüben" ohne qualen. wie du ja gelesen hast, papa hat sich bei uns gemeldet. dies ist "unsere" realität. vorher zweifelte ich auch. nun zu 99% nicht mehr.
es ist zeit, vielleicht doch mal darüber zu sprechen. es wird dein weiteres leben bestimmen. du sollst dir später keine vorwürfe machen müssen, deinen papa mit ängsten alleine gelassen zu haben. selbst wenn du nicht daran glaubst. vielleicht nimmt die möglichkeit des weiterlebens und des wiedersehens mit euch deinem papa ein stück angst. bei meinem dad war es so.
alles alles gute für dich und v.a. für deinen papa
sonja
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