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Alt 21.08.2007, 02:52
Bernd L. Bernd L. ist offline
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Standard AW: Chemo ohne Oxaliplatin ??

Hallo Robin,

ich denke, es hängt immer von der Gesamt-Situation, vor allem vom TNM-Status und vom Alter und Allgemeinzustand ab, wie viel Risiko man in welche Richtung in Kauf nehmen möchte (Rezidiv vs. dauerhafte Folgen der Nebenwirkungen). Meine Mutter (72) wurde im Juli wegen eines T3N0M0 R0 L1V1 Rektum-Karzinoms operiert und hat präoperative Bestrahlung und OP recht gut überstanden, abgesehen von einer allmählich als hartnäckig zu bezeichnenden Blasenentzündung. Heute hat sie mit der Chemo angefangen, Xeloda 3g/Tag. Ich bin froh, dass zum Glück keiner der Ärzte auf die Idee gekommen ist, Oxaliplatin mit ins Spiel zu bringen. Ich wünsche mir, dass meine Mutter möglichst lange ohne allzu große Einschränkungen weiterleben kann - sie hat in Ihrem Leben genug gelitten und gekämpft. Mir (und ich glaube auch ihr) wäre es lieber, sie würde nach 5 unbeschwerten Jahren an einem Rezidiv sterben, als nach 7 oder 8 ziemlich ungemütlichen an einem Schlaganfall oder doch dann wieder an diesem vermaledeiten Krebs, nur eben etwas später.

Wenn Deine Mutter unter 70 und in gutem Allgemeinzustand ist, würde ich Oxaliplatin in Abhängigkeit des Rezidivrisikos bzw. nach OP verbliebener Tumorreste oder bereits vorhandener Metastasen in Erwägung ziehen und ggf. auch ausprobieren. Aber ab einem gewissen Alter sollte man's nicht übers Knie brechen, sondern behutsam die Risiken abwägen.

Viele Grüße,
Bernd
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