Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 03.02.2008, 14:03
Geske Geske ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.10.2007
Beiträge: 87
Standard AW: Angst vor Spätfolgen der Bestrahlung !

Hodenkrebs – eine Selbsterfahrung

Auch mich hatte mit etwa 34 Jahren ein HK heimgesucht. Daraufhin die übliche OP-rechter Hoden entfernt. Gleich darauf erfolgte eine Kobalt-Strahlen-Therapie, wobei drei Felder eingezeichnet wurden, um die Lymphbahnen vorsorglich zu beeinflussen (am Hals, an der Wirbelsäule -nahe Nieren und ein drittes Feld kurz über dem Bauchnabel): darauf 27 Sitzungen a. ca. 15 Min. wobei jeweils jedes dieser Felder traktiert wurde. In den Zeiten danach habe ich so manchen Cognac benötigt – aus medizinischen Gründen versteht sich.

Da mir die Natur den linken Hoden als Leistenhoden zugedacht hat, waren die meisten Mediziner der Ansicht, dass er entfernt werden müsse. („Alles, was nicht an seinem vorgesehenen Platze ist, muss raus“). Mein Urologe jedoch hatte mich gewarnt und mich auf nachfolgend 14-tägige künstliche Hormonbehandlungen aufmerksam gemacht, die dann unerlässlich gewesen wären. Somit habe ich also die ganzen Jahre hindurch meinen Leistenhoden behalten – und habe es nie bereut.

Ich bin jetzt 68 Jahre alt, habe also noch 34 Jahre nach diesem operativen Eingriff überstanden. So ganz richtig erholt gefühlt habe ich mich eigentlich nur selten in dieser langen Zeit.
Aber ein Hammer schlug vor 5 Jahren noch auf mich hernieder: Karzinom am Harnleiter. Das bedeutete: OP, rechte Niere mit Harnleiter entfernt. Ein Harnleiter kann leider nicht künstlich ersetzt werden. Schade um die Niere, die war nämlich clean. Bestrahlungen waren in diesem Fall nicht vorgesehen.

Ich bin schon froh darüber, dass ich eine so relativ lange und erlebnisreiche Lebenszeit verbringen durfte. In diesem Sinne alles Gute.

Liebe Grüße
Rolf
Mit Zitat antworten