Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 21.08.2006, 22:10
asteri71 asteri71 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.04.2006
Beiträge: 172
Standard AW: Umgang mit der Diagnose Krebs ( aus der Sicht eines Betroffenen

Hallo Thomas vom alten Stamm,
ich finde es sehr schön,dass du in deinem Zimmernachbarn einen Freund gefunden hast!
Es ist immer-egal in welcher Situation wir uns gerade befinden-schön,sich mit Menschen austauschen zu können,denen man nicht viel erklären muss.Gerade weil sie Ähnliches durchmachen und die eigenen Gefühle nachvollziehen können,weil sie selbst genauso empfinden.
Angesichts der niederschmetternden Diagnose einer schweren Krankheit ist das noch umso wichtiger.
Ich kann mir vorstellen,dass dein Leidensgenosse trotz seiner eigenen schlechten Prognose durch dich Hoffnung schöpft.Dadurch,dass du geheilt wirst,du,sein Nachbar während der schweren Tage im Krankenhaus.

Mein Vater hat es von Anfang an abgelehnt,sich mit seiner Erkrankung zu befassen.Ich hatte auch Angst davor,mit ihm darüber zu sprechen,aber ich habe immer auf ein Zeichen gewartet,das nie kam.
Einmal habe ich mich demonstrativ neben ihn gesetzt und einen blauen Ratgeber der deutschen Krebshilfe gelesen,da meinte er--was soll das wohl,dass du so lange darin liest.Ob wir das jetzt lesen oder in Hamburg fällt ein Baum um...--
Bei den Chemos,die er bekommen hat,saßen auch immer mehrere andere Krebspatienten.Die hat er vollkommen ignoriert,als wären sie gar nicht da..

So geht wohl jeder anders mit seiner Krankheit um,denke ich mal.Mein Vater war eigentlich immer ein Einzelgänger,warum sollte sich das jetzt ändern?

Ich für meinen Teil bin da etwas anders.Ich möchte mich mitteilen und verstanden werden.Wahrscheinlich lässt mich deshalb das Forum hier nicht mehr los...

Dir wünsche ich alles Gute,Menschen,die dir immer wieder Hoffnung machen und denen DU immer wieder Hoffnung machen kannst!
Liebe Grüße von asteri
Mit Zitat antworten