Hallo Judith,
bei mir wurde vor 4 Jahren Eierstockkrebs festgestellt, Figo IIb. Ich war zu dem Zeitpunkt 32.
Ich hatte die gleichen Medikamente während der Chemo-Therapie wie Du sie bekommst und bin damit gut zurecht gekommen. Natürlich ist man sehr erschöpft, aber wenn man sich die Kraft ein wenig einteilt, kann man doch eine Menge unternehmen. Klar, der Haarverlust war schlimm, das hat mich echt getroffen. Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen. Ich habe mir statt einer Perücke lieber Kopftücher umgebunden und farblich auf Pullover oder Bluse abgestimmt und so meine eigene Mode kreiert.

Ansonsten habe ich mich selbst verwöhnt wo immer ich konnte: Kosmetikerin, leckeres Essen, Kino, Freunde treffen usw.
Ich habe erst während meiner Krankheit gemerkt, wieviele Freunde ich habe. Nicht einer hat sich abgewendet. Viele gaben zu, anfangs sehr verunsichert gewesen zu sein. Sie wussten nicht, was sie sagen oder tun sollten. Da ich aber selbst von Anfang an versucht habe, offen und ehrlich zu sein und meine Stimmungen, Ängste, Hoffnungen usw. mitgeteilt habe, hatten sie es leichter (haben sie mir gesagt!), da sie mich dadurch besser einschätzen konnten.
Eine große Angst war, dass mein Freund (heute Mann) mich verlässt. Ich fragte ihn damals, was er jetzt (ohne Haare, mit frischer Narbe) überhaupt noch attraktiv an mir findet. Er meinte, er würde meine Stärke, meinen Mut und meine Zuversicht toll finden, außerdem hätte ich eine super Figur (so schlank wie während der Chemo war ich noch nie!!)
Heute geht es mir wieder gut, bis auf die Narben am Bauch und die Narbe vom Port sieht man mir nichts mehr an (sagen alle).
Kann ich Dir sonst noch irgendwie helfen?
Lass' doch wieder was von Dir hören!
Alles, alles Gute!
Britta