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Alt 26.12.2001, 21:17
Gast
 
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo!

Fast zwei Monate ist es nun her, daß ich hier einen Beitrag eingetragen habe! Das war am 28.10... Damals hatte ich viel Angst! Ich hatte Angst, daß meine Ma sehr leiden würde, wenn Sie den Kampf verliert, Angst, daß Sie einen Lungenembolie bekommen könnte, weil ich mir die Auswirkungen hab erklären lassen!...

Jetzt weiß ich, wie der Tod kommen kann! Er ist sehr human gekommen und es macht mich unwahrscheinlich "glücklich"! Es ist schon sehr absurd, daß man sich "freut", wenn ein Mensch - der einem so unendlich wichtig ist - erlöst wird! 7 1/2 Monate haben wir gekämpft... Ich bin unendlich traurig! Es tut so weh, weil man die ganze Zeit über so hilflos war! Wie gerne wäre ich eine Fee gewesen, die Ihren Zauberstab genommen hätte, und alles hätte ungeschehen gemacht! Meine Ma ist viel zu früh gegangen, sie ist nur 58 Jahre alt geworden, aber das Leben wollte ihr einfach keine Chance mehr geben! Vor 5 1/2 Jahren hatte sie einen starken Schlaganfall, hat ihre Sprache gänzlich verloren und hart um diese gekämpft! Sie hat wieder so gut gesprochen und dann die Diagnose im April! Man fragt sich da: "Warum muß das nun auch noch sein!?!" Ich werde es wohl nie verstehen! Diese Zeit haben wir sehr intensiv miteinander verlebt! Wenn es hoch kommt, war meine Ma 10 Tage alleine...

Am 01.12.01 ist sie dann abends friedlich im Krankenhaus eingeschlafen, ich war dabei und bin dafür so dankbar! Sie hat mir damit ein sehr wertvolles Geschenk gemacht! Bin felsenfest davon überzeugt, daß sie auf mich gewartet hat! Die Nacht zuvor habe ich im Krankenhaus geschlafen und wollte nur mittags nach Hause duschen und Weihnachtsdeko für Ihr Zimmer holen. Gegen 16:30 Uhr war ich wieder da, habe ihr erzählt, was ich alles dabei habe und erklärt, wie ich alles dekoriere. Als ich fertig war, habe ich mich wie immer zu meiner Ma gesetzt und ihre Hand festgehalten und plötzlich merkte ich, daß ihr Atem immer unregelmäßiger wurde. 20 Minuten später war sie dann endlich von den ganzen Qualen erlöst!

Wenn es mir richtig mies geht, weil ich so traurig bin, dann denke ich immer an die Situationen, wenn ich sie im Krankenhaus ganz doll festgehalten und getröstet habe, wenn sie z. B. gebettet wurde und dermaßen starke Schmerzen hatte...

Es ist mir einfach ein Trost, daß es meiner Ma jetzt besser geht und ich weíß' auch, daß sie immer bei mir ist! Konnte mich Stück für Stück mit dem ganzen Thema beschäftigen und ich habe begriffen, daß man "loslassen" muß!

Aber eines steht fest: Man darf nie die Hoffnung aufgeben! Das haben wir auch nie gemacht!!!

Euch allen wünsche ich viel Glück und Kraft!
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