Thema: Es tut so weh
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Alt 20.06.2005, 08:12
Gast
 
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Standard Es tut so weh

Guten Morgen,
Das Wochenende war wieder viel zu kurz und die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren. Aber es ist ein schönes Gefühl, dass der Sommer da ist.
Ich habe mich sehr gefreut über eure positiven Statements. Warum hatte ich das Gefühl, nicht mehr hier reinzupassen ?
Da hatte ich selber Probleme eine Erklärung zu finden.
Vielleicht ist es das Gefühl, dass ihr ein Stück weiter seid wie ich, ich weiss dass es kein Wettbewerb ist...
Aber du Kerstin, und du Ingrid habt euch von eurer Mutter lösen können und lebt jetzt euer eigenes Leben mit eurer Vorstellung von eurem Vater.
Vielleicht bin ich neidisch, ich weiss es nicht..!!!
Vielleicht war es auch, weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann, mich mit meiner Mutter anzulegen und es eigentlich auch gar nicht möchte. Ich weiss dass ich mich selbst damit am meisten bestrafen würde.
Kleines paranoides Beispiel gefällig:
Ich beschwere mich, dass meine Mutter mich emotional so ausnutzt und benutzt. Meldet sie sich aber mal einen Tag nicht, dann hänge ich am Telefon und frage nach, warum sie sich nicht gemeldet hat und ob es ihr gut geht. ( Natürlich geht es ihr nie gut,...)
Warum tue ich das ?

Liebe Ingrid, dein Denkanstoss ist wirklich gut. Ich darf wütend auf meinen Vater sein, denn er hat vieles falsch gemacht ( in meinen Augen ).
Aber er hat uns auch auf seine Art und Weise geliebt. Und ich vermisse ihn !!! Ich hätte aber auch Angst , falls er noch leben würde, dass er uns verlassen könnte. Ich konnte und kann diese Idee nicht ertragen. Ich bin noch nicht soweit, dass ich ihm ein eigenes Leben ( ohne uns ) gönnen würde. Ich finde diese Idee selber schlimm, aber ich kann nichts dagegen tun. Und ihr habt das geschafft... Aber ich denke immer mehr an all die schönen Dinge die wir erlebt haben. Und meine Mutter hat ihn über alles geliebt, ich glaube sogar mehr wie ihre Kinder. Sie haben halt eine besondere Beziehung geführt.
Ja, Kerstin, du hast recht. Es gibt kein Glücksgefühl, wenn man die Angst und das Negative nicht erlebt hat. Ich kann mich nicht über meine Gesundheit freuen, wenn ich nie krank war... und viele Beispiele mehr.
Wenn mein Vater so ein Bilderbuchdaddy gewesen wäre ( vielleicht liebte ich deshalb die Fernsehserie 'Unsere kleine Farm' ), dann wäre er nicht mein einmaliger Vater gewesen wäre. Den ich vermisse.
In 'ner Familientherapie ( ohne meine Familie ) wurde mir mal gesagt, dass ich meinen Vater bewundere und auch so sein möchte wie er ...
Aber ich liebe meine Mutter auch, und habe halt oft das Gefühl sie beschützen zu müssen und alles Böse von ihr wegzuhalten. Aber realistisch gesehen, klappt das sowieso nicht. Weshalb ich dieses Gefühl habe, weiss ich aber trotz intensivem Nachdenken immer noch nicht.
Ich glaube das reicht erstmals.
Vielleicht mache ich mir auch über alles zu viele Gedanken und vergesse dabei, das Leben einfach nur zu leben. Mein Mann wirft mir manchmal vor, dass ich zu viel in der Vergangenheit lebe.
Ich danke euch beiden...
So schnell werdet ihr mich jetzt nicht mehr los, seid also auf weiteres 'Wirrwarr' vorbereitet
Und jetzt stürze ich mich mal in meine Arbeit.
Wünsche euch eine schöne Woche.
PS Macht ihr Sommerurlaub ?
Bis bald
Viv
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