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Alt 22.10.2008, 08:20
margit b. margit b. ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe here comes the sun,

es tut mir sehr leid, dass bei deiner Mutter EK festgestellt wurde. Zuerst einmal zieht einem so eine Diagnose den Boden unter den Füßen weg, man kann sich gar nicht vorstellen, dass trotzdem ein lebenswertes Leben möglich ist! Es lohnt sich auf jeden Fall zu kämpfen!

Meine Diagnose bekam ich im im April 2003 (pT3c). Durch den Tumor hatte ich gleichzeitig mehrere Thrombosen und eine großflächige Lungenembolie, meine Doc´s hatte alle sehr ernste Gesichter. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte ich dann Ende Mai 2003 operiert werden und hab dann noch 6x Chemo mit Taxol/Carboplatin bekommen. Meine Ärzte haben mich darauf hingewiesen, dass ein Rezidiv sehr wahrscheinlich ist. Trotzdem bin ich bisher ohne Rückfall und genieße mein Leben jeden Tag! Es ist eben so, dass wir alle einzigartige Menschen sind und jeder Verlauf ist unterschiedlich. Es gab seither im Forum auch einige Betroffene, die eine viel bessere Ausgangssituation hatten und es trotzdem nicht geschafft haben.

Es kann euch vor der OP niemand sagen, wie es wirklich im Bauch aussieht und ob bei deiner Mutter einen Anus praeter bekommen wird. Das war auch für mich eine sehr schlimme Vorstellung, aber wenn die Situation so gewesen wäre, dann wäre ich wohl auch damit klar gekommen. Wichtig für mich war einfach nur "Weiterleben"!

Ihr könnt im Moment nur abwarten wie die OP verläuft. Wichtig ist, dass die OP ein Arzt macht, der schon viele solche OP´s gemacht hat.

Natürlich ist es wichtig, dass du an ihrerer Seite stehst. Trotzdem wird für deine Mutter (so wie du sie beschrieben hast) auch wichtig sein, dass sie trotz ihrer Erkrankung ein halbwegs "normales" Leben führen kann. Anfangs nach der OP war ich sehr schwach und froh, dass mich meine Familie so unterstützt hat. Aber sobald es mir körperlich wieder besser ging (auch noch während der Chemo) hab ich versucht, meinen Haushalt wieder alleine zu machen. Das war einfach ganz wichtig für mich, hat mir viel Selbstvertrauen zurückgegeben!

Ich weiss, dass man sich im Vorfeld viele Gedanken macht, wie es denn nun weitergehen soll und wie man das Alles organisieren soll. Es soll ja auch die eigene Familie und die Kinder nicht allzuviel darunter leiden. ABER: ihr werdet sehen, dass viele Hürden, die jetzt unüberbrückbar erscheinen einfacher zu meistern sind wenn sie dann auch wirklich auftauchen und man direkt damit konfrontiert wird.

Ich persönich finde es auch nicht schlimm, wenn du deiner Mutter deine Gefühle zeigst und auch mal in ihrer Gegenwart weinst. Sie weiß ja doch ohnehin, dass du dir viele Sorgen machst und sehr traurig bist.

Alles Gute für dich und deine Mutter!

Margit
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