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Alt 29.09.2006, 18:07
ciangi ciangi ist offline
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

lieber frank,


du hast so recht. in der familie bekommt man dieses vertändnis, das man brauchen würde, nicht. wei lnämlich jeder denkt, für ihn ist es am schlimmsten. jeder meint, er müsse mehr leiden, als der andere. und nur die wenigsten denken wirklich daran, dass der kranke ja der ist, der am meisten zu leiden hat. ich glaube, das liegt auch irgendwie in der natur des menschen.
nun, sei es, wie es ist. für mich ist wichtig, dass für meinen papa das menschenmöglichste getan wird, alles andere tritt momentan einfach in den hintergrund. in meinem mann und den kindern habe ich da vollste unterstützung. ich muß also kein schlechtes gewissen haben, dass MEINE familie sich vernachlässigt fühlt, und das ist mir schon sehr wichtig.sie wissen, dass ich immer für sie da bin und jetzt ist eben der opa(schwiegervater) dran.

ich komme übrigens gerade von meinem dad. es ist halt alles beim alten. der krebs hat den gesamten bauchraum eingenommen, es schaut aus, als hätte man ihm zwei fußbälle eingenäht. einen links, den anderen rechts.dadurch, dass der krebs den ganzen raum einnimmt, kann er nun fast gar nichts mehr essen. und wenn, dann muß er sich elendiglich übergeben. dabei hätte er heute einmal wieder hunger gehabt. aber nach zwei esslöffel suppe kam alles wieder raus. er weint nun sehr viel. er weint, weil er nicht essen kann, er weint, weil er nicht sterben will und er weint noch mehr, weil er uns das alles nicht ersparen kann. es ist zum verrückt werden. vor 10 monaten hatte er eine starke lungenentzündung, da muße man ihn in ein künstliches koma legen. die ärzte haben uns damals gesagt, er schafft nur noch ein paar tage. sogar der pfarrer war schon da. er hat es geschafft. er hat die lungenentzündung überlebt. aber um welchen preis? manchmal denke ich, es wäre viel besser gewesen, er wäre damals gestorben. so vieles wäre ihm erspart geblieben. aber es sollte halt nicht sein.
so, nun habe ich mich aber zur genüge ausgesprochen. ich hoffe sehr, frank, dass es dir auch bald wieder besser geht, dass du den tod eines dads richtig verarbeiten kannst. er würde es sicher wollen. und deine ma ist ja auch noch da. haltet zusammen, so gut es geht, dann könnt ihr euch gegenseitig stützen.
ich wünsche dir noch alles, alles liebe
monika
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