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Alt 29.11.2007, 13:33
Strubbel Strubbel ist offline
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Standard AW: Lebermetastase

Hallo Sylvi,

vorgestern wurden meinem Vater wieder 2 Liter Wasser abgelassen (er hat noch viel mehr Wasser im Bauch, aber wenn man noch mehr ablässt, verliert er so viel Eiweiß und MIneralstoffe, deshalb beschränken sie es seit Neuestem auf weniger). Das ganze nennt man Aszites. Wieso der Bauch immer volläuft, kann ich nicht genau erklären, man kann so etwas bekommen, wenn die Leber nicht mehr richtig funktioniert (aufgrund von Metastasen, Hepatitis, oder Zirrhose). Das Wasser kommt glaube ich aus dem Blut. Aszites kann man nicht wirklich heilen, man muß die Ursachen vollständig beheben (und das erhofft man sich durch die Chemo). Die durchschnittliche Überlebenszeit dabei beträgt übrigens 1-4 Monate! Mein Vater kämpft schon seit August damit
Seit gestern ist er auch noch erkältet (die 2. Chemo hat er trotzdem bekommen), gestern morgen kam das Kratzen im Hals, heute hat es ihn richtig erwischt. Ich habe es befürchtet. Jetzt heißt es zusehen, dass er keine Lungenentzündung bekommt.

Nimmt dein Vater Schmerzpflaster? Die kann mein Vater gar nicht vertragen, er mußte sich davon tagelang übergeben, dann haben wir es aufgegeben. Ich mag gar nicht dran denken, was wir machen wenn seine jetzigen Tropfen nicht mehr wirken (du hattest übrigens recht, es sind genau die Tropfen).
Vitamine hat der Onkologe ihm nicht verschrieben, wenn er sich normal ernähren würde, bräuchte er so etwas nicht. Der Meinung bin ich nicht. Was ist denn heutzutage noch in unseren Lebensmitteln drin? Dazu ißt mein Vater wie ein Spatz. Ich habe meine Eltern geraten, den Hausarzt nach Aufbauspritzen (Medivitan N) zu fragen, ich hoffe, sie machen es, und der Arzt stimmt da zu, obwohl wir die natürlich selber zahlen müssen.
Ansonsten habe ich meinem Vater Lebertabletten besorgt (Legalon forte), einige Leute im Netz nehmen das auch zusätzlich zur Chemo, vielleicht hilft es ja, seine Leberwerte konstant zu halten. Man kann ja sonst so wenig für ihn tun.

Du siehst, ich surfe auch so durchs Netz, und erhoffe mir irgendwelche guten Ratschläge, die uns vielleicht weiterbringen. Erschreckend dabei ist, wievielen Menschen es ähnlich geht. Wohl dem, der sich nicht mit diesen traurigen Themen befassen muß. Aber (leider) auch schön, dass man sich hier wenigstens austauschen kann.

Einen schönen Tag noch, ich drücke deinem Papa die Daumen, dass er von Erkältungsviren verschont bleibt.

LG
Anja
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