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Alt 24.02.2011, 06:26
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MelU-J MelU-J ist offline
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Standard AW: Schock! Rezidiv nach 15 Jahren?!

Ich fahre Achterbahn ohne Ende. Für Mittwoch, 23.2. hatte ich einen OP-Termin, den zweiten. Am 22.2. hatte ich mein absolutes Highlight im Klinikum. Ich bekam in 3 Stunden 3 Meinungen und 3 verschiedene Vorgehensweisen präsentiert. Ich ging dahin mit der Absicht, mir das Drecksding rausoperieren zu lassen. Es sollte die OP besprochen werden. Da saß so ein Dr.-Schnösel. Er habe bisher nur mündlich den CT-Befund, aber es sei "alles voll", mein ganzer Bauchraum. Er müsse jetzt sofort eine Gewebeprobeprobe nehmen, um die richtige Chemotherapie zu bestimmen, damit man "mein Leben verlängern könne". Ich meine, wer mich kennt, weiß: SOFORT geht gar nichts. Ich hab ihm gesagt, ich bräuchte Zeit, um mich mit dem Gedanken anzufreunden. Ich wüsste noch nicht, ob ich mich sofort überwinden könnte. Außerdem wolle ich den schriftlichen CT-Befund abwarten. Daraufhin meinte er wörtlich, wir seien hier nicht bei "Wünsch Dir was". Ich solle zwei Stunden rumlaufen und dann träfen wir uns ein letztes Mal (ich sah ihn da zum ersten Mal) und ich solle ihm meine Entscheidung mitteilen. Ich also mit dem Gedanken runter, mein Bauch sei voller Tumore. So hat er es gesagt, mein Mann saß ja dabei und hat es auch gehört.
Ich hab dann verzweifelt ein paar Leute angerufen (meine Mutter weiß es immer noch nicht) und mitgeteilt, dass ich gerade mein Todesurteil erhalten habe und es nur noch darum geht, mein Leben zu verlängern. Ich hab mich in die Kapelle gesetzt und mir die Palliativstation angeguckt, die direkt daneben ist. Nach zwei Stunden bin ich wieder nach oben. Inzwischen war der schriftliche CT-Befund da. Diesmal war der Schnösel nicht da. Die Ärztin erklärte mir, dass meine Lymphdrüsen im ganzen Bauchraum angeschwollen seien. Das ist ja was ganz anderes. Ich mein, das macht die Sache für die Ärzte nicht anders, aber für mich schon. Jetzt kam aber dann plötzlich auch keine Gewebeprobe mehr in Frage. Jetzt wollen sie mich komplett aufschlitzen. Eine Operation sei zwar bei mir sooooooo gefährlich, aber das Risiko würden "sie" eingehen

Die wissen nicht, was sie wollen. Und was sie tun wissen sie auch nicht. Genau diese Ärztin hat das Bauch-CT angeordnet. Ich hab sie einen Tag vor dem CT-Termin angerufen, ob es nicht sinnvoll ist, direkt ein CT von der Lunge mitzumachen. Sie: Nein, wir röntgen die Lunge nur. Ich kam zum CT-Termin und stellte verwundert fest, dass sie doch ein CT von der Lunge gemacht haben. Die Ärztin habe das angeordnet. Und bei dem Gesprächstermin am 22.2. fragte ich dann, was denn mit meiner Lunge sei. Sie: die sollten wir mal röntgen. Ich: Ähm, Sie haben doch ein CT in Auftrag gegeben, die Ergebnisse liegen doch vor Ihnen. Sie: Themenwechsel. Am Ende hat mein Mann dann nochmal gefragt, ob denn jetzt in der Lunge auch was sei. Sie: Nein!..... Ach doch, das ganze Mediastinum voll mit angeschwollenen Lymphdrüsen. Die Ärztin sagte da jetzt wieder, es könnte sich nach wie vor um Sarkoidose handeln (wie 2001).

Jetzt hat sie auch noch Mammografie und Mamma-Sono für den 23.2. beauftragt. Sie fragte mich, ob es eine "genetische Veranlagung" gäbe. Da komm ich nicht mehr mit. Das steht alles in meiner fetten Akte, von der seit 3 Wochen nur kleine Teile den Weg zu der Ärztin finden.

Am 23.2. hatte ich die Mammografie und einen Mamma-Ultraschall. In der Gegend ist alles BESTENS. Gestern (23.2.) hat die Ärztin sogar gesagt, dass sie gar nicht wüssten, worum es sich handelt, der Abstrich sei PAP III. Sie gehen "aufgrund meiner Vorgeschichte" von Krebs aus. Sie hätten gemeinsam diskutiert. Die Radiologin sei sich nach Rücksprache mit dem Internisten sicher, dass es nicht die Sarkoidose sei. Komischerweise haben sie aber gestern nochmal Blut abgenommen, um den ACE-Wert zu bestimmen. Dieser gibt meistens Auskunft daüber, ob eine Sarkoidose vorliegt. Warum denn das, wenn sie so sicher sind, dass es keine Sarkoidose ist. Beim Krebs brauchen sie eine Gewebeprobe um zu bestimmen, dass es Krebs ist und bei der Sarkoidose sehen sie es anhand der Bilder? Obwohl Krebs und Sarkoidose zunächst mal genau dasselbe mit den Lymphdrüsen machen. Es gibt keine Infiltrate, nichts ist irgendwo reingewachsen. Es gibt NUR geschwollene Lymphdrüsen. Der „Knoten“ am Scheidenstumpf, der genausogut eine geschwollene Lymphdrüse sein könnte, wurde erstmals im Juni 2010 entdeckt. Ein halbes Jahr vorher war er noch nicht da - auch nicht kleiner. Wenn das Krebs wäre, wäre er nicht mittlerweile irgendwo reingewachsen? Der Knoten ändert seine Größe nicht. Angeblich ist er laut meiner Frauenärztin geringfügig gewachsen. Laut Ärztin im Krankenhaus ist er aber NUR 2 cm groß, also 1 cm kleiner, als meine Frauenärztin gesagt hat.

Das Gremium ist nun zu der Überzeugung gelangt, dass die einzige Möglchkeit darin besteht, die Narbe von damals zu öffnen und die Proben direkt aus dem Bauchraum zu entnehmen. Trotz eines wirklich sehr großen OP-Risikos. Das haben sie heute auch nochmal schön betont. Und das, obwohl kein Schwein weiß, was es ist. Ich hab dann nochmal die Gewebeprobe in den Raum geworfen. Was denn wäre, wenn sie mal damit anfingen. Nein, das würde nicht reichen. Die machen mich so bekloppt und bringen mich an den Rand dessen, was ich ertragen kann.

Ich kann mich doch nicht für blauen Dunst komplett aufschlitzen lassen?! Das nach ihren Worten wirklich sehr große Risiko soll ich auf mich nehmen, um feststellen zu lassen, dass es eventuell NUR was anderes ist??? Wäre ja nicht das erste Mal.

Die haben die ganze Zeit davon gesprochen, dass es Krebs ist. Dabei haben ALLE das Wörtchen "wahrscheinlich" fast immer unterschlagen.

Ich weiß nun gar nicht mehr, was ich denken und machen soll. Ich hab jetzt mal eine Pause von zwei Wochen angekündigt. Ich muss meine Gedanken ordnen. Die bringen mich so durcheinander...

Sorry, ist wieder sehr lang geworden. VG, Mel
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Geändert von MelU-J (24.02.2011 um 11:39 Uhr)
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