Thema: Angst
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Alt 23.05.2010, 23:15
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Lilaloona Lilaloona ist offline
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Standard AW: Angst

Hallo Cooper_S,

ich bin damals, fast ein Jahr nachdem der Husten losgegangen ist mit Atemnot, Nachtschweiß (bin dreimal pro Nacht aufgewacht und habe mich umgezogen um wieder schlafen zu können..), permanenter Müdigkeit, juckendem Ausschlag am ganzen Körper, quälendem jucken zwischen Fingern und Zehen und trockener extrem empfindlicher Haut ins Krankenhaus eingewiesen worden weil mein Entzündungswert um das 30. 000fache erhöht war und das ganze Jahr über keiner der Ärzte bei denen ich war Blut abgenommen hatte. Die Ärzte im Krankenhaus meinten damals das ich kaum noch Überlebenschancen hätte... keine Ahnung warum... haben dann am 24. Dez. 2002 mit der Chemo angefangen weil sie meinten man könne nicht mehr länger warten (seit Ende November 2002 lag ich damals im Krankenhaus.... Knochenmarkspunktion, Biopsie vom unterm Arm wo ich den "Knubbel" festgestellt hatte, einsetzten des Ports, etliche CT`s, Röntgenaufnahmen usw. usw.) aber das kennst du bestimmt auch gut genug.

Ich hatte die Metastasen (den Befall) im oberen Drittel des rechten Lungenflügels.. der auf der rechten Außenseite vom Tumor, auf der linken Außenseite von ca. 2,5 Litern wasser eingedrückt wurde..... ich weiß nicht warum, aber ich habe ständig aufgehört zu atmen.... oft bin ich im Krankenhausbett bewusstlos geworden und erst wieder aufgewacht nachdem meine Mitpatienten die Schwester gerufen haben die mich dann wieder mit Sauerstoff versorgte... wenn ich aufgewacht bin war ich immer an einem Gerät angeschlossen mit dem ich meine Atmung kontrollieren sollte.....

Ich weiß auch nicht warum sich der Moment als die Ärztin da stand und meinte "wenns gut geht einen Monat" bei mir so eingebrannt hat, meine Eltern waren aber dabei und bezeugen mir jedes mal wieder das es so war wenn ich wieder anfange zu zweifeln... Die Ärzte erwähnten jedoch auch das die Heilungschance dieser Art von Krebs wenn er entsprechend gut auf die Chemo anspricht bei 98,5 % liegt... mein Hausarzt meinte damals dass das Wort "heilung" in bezug auf Krebs ein sehr positives sei und er keinen Zweifel daran hat das ich es schaffe...

Allerdings schauen die im KH mich heute noch jedesmal wenn ich zur Nachuntersuchung komme von oben bis unten an und meinen "Das du es geschafft hast ist ein Wunder"....

Keine Ahnung warum, aber das gibt mir irgendwie die Kraft weiter zu machen und die Bestätigung das Wunder möglich sind wenn man nur fest genug daran glaubt

Liebe Grüße und alles erdenklich Gute, Evi

PS. Das ist dein "Wohnzimmer" und das möchte ich auch respektieren. Dachte nur das ich dir evtl. mit der ein oder anderen Erfahrung aus dieser für keinen Menschen leicher Zeit helfen kann

Um meine damals niederschmetternde Diagnose zu erklären musste ich zwangsläufig über das damalige Außmaß meiner Erkrankung berichten....

Klar habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen (was ich wahrscheinlich gar nicht haben sollte) weil ich in deinem Thread etwas über meine Erkrankung geschrieben habe was nicht zwangsläufig das selbe (möglicherweise geringere, aber definitiv andere) Außmaß darstellt als bei dir.... Aber mein Gott, ich lebe damit
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Diagnose Morbus Hodghin im 4. Stadium mit Axilarem Tumor, Wassereinlagerung nähe Zwerchfell und Befall des rechten Lungenflügels im Dezember 2002.

8 Zyklen Beacop (gegen Ende dosiseskaliert)

Abschlussuntersuchung Päd im August 2003, seitdem vollständig geheilt

Geändert von Lilaloona (23.05.2010 um 23:20 Uhr)
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