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Alt 31.03.2016, 13:20
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Florentine2 Florentine2 ist offline
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Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Hallo Yogi, ja Du sagst es, es ist so schwer, jemanden so leiden zu sehen...
Die Sichtweisen zum Thema Tod springen bei mir auch hin und her.
Der letzte Kampf meiner Ma hat für mich ein paar Tage alles in den Schatten gestellt, das ganze Leben sinnlos. Ich habe es zwei Tage lang noch intensiv gehört und gefühlt. Dann konnte ich mich eine Weile gar nicht mehr erinnern. (Schutzfunktion) Die Beerdigung und die Wohnungsaufllösung mussten geschafft werden.
Um das für mich aufzuarbeiten, all die Fragen, die mich dazu heimsuchen, zu klären, hab ich einen Termin in der Lungenklinik gemacht. Mit dem Psychoonkologen, mit dem ich zwei Tage vorher noch gesprochen hatte und den ich gefragt hatte, wie es ablaufen kann.
Und ja, Ruhemomente, sich ein wenig zurückziehen oder aber irgendetwas tun, was ein wenig ablenkt.
Yogi, vielen Dank für deine Worte. Ich glaube auch, dass eine gewisse Trauer immer bleibt. Ich wünsche Dir auch alles alles Gute und einen Boden, der Dich trägt.


Angie, hallo, als ich deine Zeilen vor zwei Tagen las, sind mir die Tränen gekommen und es sagte in mir: "Ja, ja...ja" Es waren Tränen der Erleichterung und etwas Ruhe hat sich in mir ausgebreitet. Die Nacht habe ich nach langer Zeit mal gut geschlafen.
In diese Richtung tendiere ich auch. Habe mich viel damit beschäftigt, was so Denker, Dichter, Naturwissenschaftler, die Tierwelt ect. und letztendlich ich dann zum Thema Tod sagen. In mir selber ist schon eine lange Zeit dieser Satz: "Ich möchte nach Hause." Irgendwann habe ich mich gefragt, warum dieser Satz so oft auftaucht und was ich damit meine. Mir wurde klar, dass kein Zuhause auf dieser Welt gemeint ist, sondern dass, was nach dem Tod kommt. Sehr eigenartig.
Ja, meine Ma ist jetzt Zuhause...
Liebe Angie, vielen vielen dank für deine Worte und auch Dir alles Gute wünsche!
(Habe großen Respekt vor den Menschen die im Hospiz arbeiten)

PetiteJeff, mein Beileid auch Dir, 6 Monate ist ja auch noch sehr frisch. Bis man überhaupt realisiert, was geschehen ist...
Du hast Recht, jeder geht damit anders um. Für mich gibts da kein richtig und falsch. Bei mir springen die Ebenen, wie ich das ganze so sehe und fühle, hin und her.
Manchmal ist einfach noch nicht der Zeitpunkt, ist man innerlich noch in der Phase, überhaupt damit irgendwie zurecht zu kommen. Das Thema dann im Studium, wo es ja ganz "kühl" abgehandelt wird, zu ertragen, stell ich mir auch schwierig vor.
Als Mama erkankte, habe ich mich damit beschäftigt (mit den Krankheitsphasen und dem Thema Tod), um mich vorzubereiten, um für sie da sein zu können. Es war verdammt schwer, aber andersrum, hätte ich mich bei jeder Verschlechterung ihres Zustandes noch mehr erschrocken und wäre vielleicht handlungsunfähig geworden. Ja, irgendwie hat mir mein Inneres das so vorgegeben und sucht nun, wo der Tod so dicht war und mir so dicht erscheint, nach einem Weg, damit umzugehen, ihn irgendwie ins Leben zu integrieren.
Zum Thema Freundschaften, hast Du mir einen guten Denkanstoss gegeben. Die Sache mit den entfernten Freunden und den engeren.
Vielen Dank auch Dir und viel viel Kraft Dir auch wünsche!

Danke Euch allen!
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Mama: 2014 Brustkrebs (Hormonbedingt durch die Pille), 2015 Bronchialkrebs mit Metastasen im Kopf, Knochen und der Leber. (hat nicht geraucht)
Gegangen bist Du am 3.2.2016 um 3.50 Uhr, mit 52 Jahren.
Jetzt bist Du frei... und für mich an einem Ort, an dem es Dir gut geht...

Geändert von Florentine2 (31.03.2016 um 13:47 Uhr)
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