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Alt 17.12.2008, 11:23
Queeny Queeny ist offline
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Standard AW: Meine Schwester hat BSDK

Guten Morgen!

Hallo Martina,
schön, von Dir zu lesen Gut zu hören, dass der Tumor in seinem Wachstum stillsteht und Dein Stiefvater von den mistigen Metastasen verschont bleibt *puh* Das ist doch wirklich schonmal eine Erleichterung! Das mit dem Wasser ist natürlich nicht so klasse Wie immer: eine gute Nachricht gefolgt von einer weniger guten. Hört das niemals auf!?
Ich habe hier schon von jemandem gelesen, der Wasser im Bauch hatte. Vielleicht kann er/sie Dir dazu mehr sagen? Ich weiß leider nicht genau, wer es war, der davon geschrieben hat. Aber es muss auf einer der letzten 3 Seiten gewesen sein.
Alles Gute und Liebe weiterhin für Deinen Stiefvater - das Wasser MUSS einfach weggehen. Es hat ja so gar keinen Sinn dort, wo es ist!
Ich hoffe, dass er die Chemopause zum Krafttanken nutzen kann und Ihr ihn in der Zeit richtig aufpeppeln könnt
Bevor ichs vergesse: ich habe nun schon ca. 50 Seiten des Buches vom Dr. Ebo Rau gelesen - es ist wirklich klasse geschrieben, und man kann sich in den Patienten richtig gut hineinversetzen. War eine gute Investition und ist wirklich zu empfehlen!
Heute habe ich mir noch das Anti-Krebs Buch bestellt. Das soll auch sehr gut sein - ich möchte momentan einfach so viel wie möglich zu dieser hinterhältigen Krankheit wissen, um nicht ganz so hilflos zu sein!

Ich denke auch, es ist das Beste, zu den Kindern ehrlich zu sein - sofern sie in einem Alter sind, wo sie es verstehen können. Und Deine Tochter bekommt ja doch schon sehr viel mit und versteht ja sicher auch schon, dass Opa krank ist... Wie hat sie denn darauf reagiert?
Ich glaube sogar, Kinder können mit manchen Fragen sogar manche Fragestellungen bzw Blickpunkte aufwerfen, die wir so gar nicht erkennen können bzw in Betracht ziehen.

Du hast recht - der Nullpunkt ist absolut verschoben -auch wenn ich mich trotzdem hin und wieder dabei ertappe, mich über Nichtigkeiten zu ärgern. Vielleicht ist es aber auch eine kleine Flucht zurück in die Normalität. Ins "davor". A propos "davor". Ich habe auf meinem AB eine Nachricht von meiner Schwester, dass ich zurückrufen soll und dass sie wieder zu Hause ist.. In diesem Rückruf hatte sie mir dann von ihrer Diagnose erzählt - das war das Telefonat, was alles verändert hat. Aber diese Nachricht auf dem AB hüte ich momentan und höre ihn mir ab und zu an -er ist aus der Zeit, wo für mich noch alles in Ordnung war. Vielleicht albern, aber irgendwie wichtig für mich.
So, zurück zum Thema Das mit der Ungerechtigkeit ist so eine Sache für sich. Ich ertappe mich auch manchmal dabei... Der Gegenüber kann absolut nichts dafür, dass es einem so schlecht geht. Und er nimmt ja seine Probleme trotzdem wichtig. Meine Freundin sagt auch oft: "ach meine Probleme sind ja mini im Gegensatz zu Deinen." Und möchte sich dann gar nicht bei mir ausheulen. Aber ich dränge dann darauf, dass sie mir davon erzählt. Denn ihr geht es ja auch schlecht mit ihren Problematiken - nur eben in einer anderen Dimension...

Was mich gerade eben nur stört, sind die Leute, die mich sehen und gleich fragen: "wie geht es Deiner Schwester?" Da werde ich nach meinem Befinden gar nicht mehr gefragt, was auch nicht so dramatisch ist. Aber man möchte ja nicht immer gleich das Thema auf dem Tisch haben. Ich bin manchmal wirklich froh, mit Leuten zusammenzusein, die davon gar nichts wissen. Die behandeln mich dann nicht wie ein rohes Ei... denn gerade das führt einem ja immer wieder vor Augen, wie schlimm die Situation ist. Kennst Du das auch?

Tja, meine Schwester ist noch immer im Krankenhaus. Das Fieber ist auch wieder da *grrr*.
Aber wir haben gerade für uns eine neue Denkweise dazu gefunden: es gibt ja so Therapieformen gegen den Krebs, bei denen die Körpertemperatur auf 39,5 Grad erhöht wird, um Krebszellen abzutöten. Wir sehen es jetzt so, dass ihr Körper nun von alleine gegen den Krebs kämpft mit seinem Fieber. Ist vielleicht auch nicht DIE Lösung, aber es hilft, damit umzugehen...

Ich kann so sehr nachvollziehen, wie es Dir geht *seufz*. Ich denke auch manchmal, dass das doch alles nicht wahr ist. "Ich träume nur" - genau diesen Gedanken habe ich auch oft. Ich merke auch, dass ich vieles "wegdrücke", um mich nicht dauernd zu belasten. Aber das kommt dann hintenrum wieder durch
Bleib stark! Für Dich und Deine Familie. Natürlich können wir nicht die Welt retten, aber wenn wir positiv auf unsere Familie zugehen, mit positiven Gedanken, dann können wir sie auch aufmuntern. Sobald meine Eltern wieder in diese traurige Stimmung abrutschen, versuche ich, sie wieder hochzuziehen in dem ich positive Beispiele bzw Aspekte bringe. Auf Dauer schlaucht das aber sehr.

Was mich momentan noch hochhält ist meine Hochzeit im Mai... Auch wenn ich bei der ganzen Planung immer wieder Angst habe, es könnte "etwas" dazwischenkommen.
Mein Freund und ich haben uns 2 Wochen vor der Diagnose verlobt - und es quasi 5 Tage vor dem Tag x öffentlich gemacht. Ich habe mit meiner Schwester auch schon öfter drüber gesprochen: wir lassen alles so, wie es geplant ist. Wir verschieben nichts, ziehen aber auch nichts vor. Es muss ja irgendwie weitergehen - und wir gehen jetzt einfach davon aus, dass es ihr zu dem Zeitpunkt gutgehen wird. So hat sie immerhin auch etwas, worauf sie sich freuen kann, das gibt ihr hoffentlich Kraft!

Ja, Solarium klingt gut Das habe ich mir jetzt auch wieder vorgenommen. Die Laune steigt daudurch wirklich etwas. Das setzt man ja auch bei depressiven Menschen ein!

Ich wünsche Dir, Martina, und auch Euch anderen natürlich einen schönen Tag und weiterhin gaanz viel Kraft!

Liebe Grüße
Queeny
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