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Alt 06.05.2006, 22:35
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Katti Katti ist offline
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Registriert seit: 01.03.2006
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Standard AW: An alle jungen Hinterbliebenen

Hallo, nun will ich auch mal meine Geschichte hier ein schreiben. Ich hoffe, das ich noch als "jung" zähle, denn ich bin schon 36.
Liebe Jessie, erstmal mein herzliches Beileid, habe Deine Geschichten immer verfolgt.
Meine Mum ist heute vor 13 Wochen gestorben. Sie war grad mal 60 Jahre. Und dann war das auch noch meinem Geburtstag. Ja, sie ist am meinem 36.Geburtstag gestorben.
Es gab vorher keinen Befund, keine Klagen, kein Jammern und keine Schmerzen.Sonntags fingen wir uns an Sorgen zu machen. Plötzlich hatte sie ganz viel Wasser im Körper, war halt richtig aufgeschwollen. Dazu kamen bläuliche Verfärbungen an den Armen. Schmerzen- hatte sie keine. Sie versprach mir, Montags früh gleich zum Arzt zu gehen. Ich muß dazu sagen, sie hatte panische Angst vor Ärtzen und Krankenhäusern. Natürlich war sie Montags nicht beim Arzt und somit hab ich ihn dann bestellt zum Hausbesuch. Ich wohne etwa 85 km weit entfernt und bin dann rüber gefahren zu meinen Eltern. Hatte sie dann nachmittags schon drauf vorbereitet, das sie evt. ins Krankenhaus muß. Und so war es auch. Mein Dad und ich haben sie dann abends ins Krankenhaus gebracht. Diagnose hieß dann-zu dickes Blut, mind.8l Wasser im Körper, schwaches Herz.
Dienstag früh war ich dann gleich im Krankenhaus. Da ging es ihr schlechter. Sie wachte nicht auf, war in einem "Dämmerzustand". Der Arzt sagte mir dann, sie sie ein großes Geschwür in der Brust entdeckten. Dienstag nachmittag bestätigte sich dann, das es Brustkrebs war, der nach außen schon aufgebrochen war. Praktisch war sie unter der Brust offen. Von der einen bis zur anderen Seite. Mittwoch kamen dann Metastasen in der Leber dazu, Donnerstag waren es dann Metastasen im kopf. freitag hatten wir dann einen richtig schönen Tag. Sie war viel wach. Samstag früh wurden wir dann schon alle ins Krankenhaus bestellt. Aber wie sterben sah sie noch nicht aus. Sie schlief nur und wurde dann irgendwann sehr unruhig. Ich nehme an, sie hat gemerkt das wir alle da waren und konnte noch nicht loslassen.
Der Arzt sprach dann noch mit uns und sagte, das es noch Tage oder Wochen dauern könnte bis sie erlöst sei.Alle haben mich dann gedrängt nach Hause zu fahren, da ich ja Geburtstag hatte. Nach dem Mittag bin ich dann nochmal ins in KH gefahren. Ich war dann noch zwei Stunden bei ihr und machte mich dann auf den Heimweg. Abends (halb elf) telefonierte ich dann mit meiner Schwester und wir sagten noch so, na die 1 1/2 Stunden schaffst sie auch noch. Denn dann wäre es nicht mehr meiN geburtstag gewesen. In dem Moment klingelte ihr Handy und ich hörte wie meine andere Schwester sagte, kommt schnell hoch. Ich rief sie dann auf dem Handy an, sie hielt das Telefon an das Ohr meiner Mum und ich sollte ihr noch was schönes sagen!!Aber ich konnte nur weinen!! Ich hörte sie noch atmen!!!!!! Um kurz vor elf riefen sie mich dann an und übergaben mir dann die traurige Nachricht, das meine über alles geliebte Mami gestorben sei!!! Ich brach am Küchentisch zusammen.
Wir waren in den 5 Tagen rund um die Uhr bei ihr. Tag und Nacht. Es gab noch so viele Fragen. Fragen die sie uns nicht mehr beantworten kann. Wir wissen nicht, ob sie wußte das sie so etwas ernstes hatte. Hat sie was geahnt???????? Sie war der Mittelpunkt der Familie. Für meinen Vater (ist12 Jahre älter wie sie und dachte immer er geht zuerst) ist es natürlich auch sehr schwer. Er hat sich sehr verändert.
Ich erlebe Tage, an denen es geht und manche Tage mag ich noch nicht mal aufstehen. Ich bin so traurig und es tut so weh in meinem Herz das meine geliebtes Mamileinchen nicht mehr da ist.
Ich hab auch ein großes Bild von ihr aufgestellt, wo dann auch immer ein Kerzchen daneben steht und brennt. Hab dann ein Gedenkalbum gemacht, mit den Bildern von der Trauerfeier, Annonche usw. Wer es mal sehen möchte schreibt mir ne Mail dann schicke ich es mal.
So nun ist es doch ganz schön lang geworden.
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