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Alt 12.08.2003, 18:30
Gast
 
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Standard Krebsüberlebende

Hallo Selina,

ich find es grundsätzlich gut, daß Du Dich ein bißchen sozial engagieren möchtest, und ich glaube auch nicht, daß Du spinnst. Allerdings denke ich, daß Du ein bißchen zuviel in uns Krebs-Kranke hineinprojezierst. So wie Du es schreibst, klingt es, als ob Du eine recht romantische Vorstellung von der "Herausforderung" durch den Krebs hast, bedingt durch die Lektüre des Buches.

Die wenigsten von uns sind so willensstarke Siegertypen wie Lance Armstrong. Ich kann nur von mir sprechen und den K-Kranken, die ich gut kenne: keiner von uns hat da eine Herausforderung gesehen, wir wollen da einfach nur durch, gesund werden und es hinter uns lassen, und die Frage nach dem Überleben, die stellt man sich möglichst gar nicht, denn dann fängt man an zu verzweifeln. Und glaub mir, Krebskranke sind nicht automatisch bessere Menschen - die Krankheit kann Dich sogar noch überheblicher machen, wenn man nämlich z.B. die "Problemchen" anderer Leute als unerheblich empfindet oder glaubt, als K-Kranker habe man automatisch mehr Recht (und Rechte) als andere Menschen (lies Dir nur mal diese Foren durch).

Trotzdem - erhalte Dir Deinen Enthusiasmus. Dein Ziel ist gut, und wenn Du es wirklich willst, wirst Du auch einen Weg finden, anderen zu helfen.

Viele Grüße
Vera
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