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Alt 29.04.2004, 23:52
Gast
 
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo Drea, Angi, Joachim und Ihr anderen Alle,
heute möchte ich mich einfach mal wieder melden.
Es ist soviel passiert seit Anfang April, daß ich kaum zum luftholen gekommen bin.Ich versuche jetzt einfach mal ein bißchen Ordnung in meine Geschichte zu bringen,
Also mein Mann Peter (Lebensgefährte und doch das Liebste was ich habe)erkrankte im November an einem
-zentral liegenden kleinzelligen Bronchialkarzinom im linken Oberlappen Std.T4 N2-3 M1 (V.a.Nebennieren-Metastaen bds.)
Von November 2002 bis Februar 2003 Therapie mit
"Carboplatin und Etoposid" in vier Zyklen.
Strahlentherapie von März bis April 2003.
Rückbildung des Ca.Tumormarker lag am 19.03.2003 bei 9,4ng/ml.
Eine Nebenniereninsuffiziens wurde ausgeschlossen.
Nachuntersuchung im Juni 2003 kein auffälliger Befund.
31.07.2003 Man kann von einer Vollremission ausgehen.
Sept.2003 Schmerzen im rechten Kniegelenk.
Gewichtsabnahme 9 Kg in 10 Monaten.
Man spricht von der Zeckenkrankheit -Borreliose-.
Behandlung mit einfachen Schmerzmitteln.(Lt. Arzt. gegen Borreliose ist noch kein Medikament erfunden.)
Im Januar 2004 spricht man immer noch nicht von Krebs.
Die Schmerzen werden unerträglich. Mein Mann reißt sich die Haare aus, schreit bei Schmerzanfällen fast das ganze Haus zusammen, kann sich nur noch mit Gehstützen fortbewegen.
Immer noch kein Einschreiten der Ärztin.
Lediglich die Schmerzmittel wurden geändert.Ab jetzt Tramadol.
Als mein Mann von Selbstmord sprach platzte mir der Kragen!
Ich rief unseren alten Hausarzt an.
Sofortige Einweisung in KKh.
Jetzt lautet der Befund:
Ausgedehnte Metastierung in die links intrapelvinen Weichteile mit Harnabflußbehinderung links sowie Lymphabflußstörung und motorische Einschränkung des linken Beines, sonographisch Verdacht auf Lebermetastierung, wahrscheinlich Nebennierenadenome bds., wahrscheinlich Koronarsklerose.
Es wurde sofort mit der Chemo begonnen.(wieder Carboplatin und Etoposid).
Ich habe meinen Mann nach Hause geholt, nachdem man mir sagte, er würde dieses Jahr nicht überleben und ich solle alles tun um ihm das Leben so lebenswert wie möglich zu machen.
Den 2.Zyklus hat er bereits hinter sich.
Ihm geht es ehrlich gesagt sch...
Seit 10 Tagen hat er einen Dauerkatheder, er ißt kaum etwas und trinken tut er sehr, sehr wenig.
Er kennt die Diagnose und hat keinen Lebenswillen mehr.
Manchmal glaube ich, er versucht Selbstmord auf Raten zu begehen.
Durch seine Weigerung zu essen und zu trinken, baut er immer mehr ab.Und er weiß, was er damit anrichtet.
Er hat keine Kraft mehr zu kämpfen.
Ich weiß auch manchmal nicht mehr weiter.
Trotz dieser Diagnose kann ich die Hoffnung nicht aufgeben.
Es fällt aber unheimlich schwer an eine Besserung zu glauben.
Wie schafft I h r das nur??
Aus allen Euren Mails (ich verfolge Eure Mitteilungen)
spricht immer noch soviel Zuversicht.
An manchen Tagen stecke ich voller Zweifel, und weiß doch, daß ich meinem Mann Mut zusprechen muß.
Und doch, wenn er vom sterben wollen spricht, kann ich ihn manchmal auch verstehen.
Es ist und bleibt eine S C H .....Krankheit.
Eure Bärbel



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