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Alt 18.02.2010, 13:06
Hope1935 Hope1935 ist offline
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Standard AW: Wieder Metastasen - und nun?

Hallo meine liebe Mariesol,

im Augenblick sind wir alle noch in der Phase, Erledigungen machen zu müssen. Es ist alle so mechanisch, man spult da so ein Programm ab. Abends, wenn ich dann zur Ruhe komme, geht das große Vermissen los. Sich vor Augen halten, dass er nicht mal zur Reha ist, sondern das es ein Abschied für immer war. Der Verstand sagt mir ja, für ihn war es so gut, aber mein Herz .... sieht das doch etwas anders. Einerseits ist das Gefühl des sich Sorgen müssen weg, andererseits plagt mich das "für immer" und "nie mehr". Geht Dir doch sicher auch so. Gestern waren wir, wie in den letzten Jahren, zum Fischessen. Erst war es auch gut, aber dann, ich weiß gar nicht, was der Auslöser war, hatte ich einen totalen Hänger. Hab geheult und weiß doch, das Heulen meinen Dad auch nicht zurückbringt.

Wir haben beide so viel für unsere Väter getan, und jetzt ist diese Aufgabe auf einmal weggefallen. Es war immer irgendwo Hoffnung, auch wenn, wie wir jetzt erfahren haben, keine einzige Chemo gewirkt hat. Nur die Nebenwirkungen, die hat mein Dad alle mitgenommen. Tarceva hatte wohl nur in den Anfängen gewirkt, jetzt hatte er, obwohl er ja bis zum Schluss keine Schmerzen hatte (worum ich sehr froh bin), den ganzen Bauchraum voller Metas. Tja, und eine Meta ist wohl aufgegangen und hat ein Loch in seinen Darm gerissen. Leider war dann nichts mehr zu machen. Ein kleiner Tost ist wirklich für mich, dass er friedlich im Beisein seiner Lieben eingeschlafen ist. Hat einfach aufgehört zu atmen. Ich hoffe, er hat gespürt, dass er nicht alleine war.

Ich lese zur Zeit mehr als ich schreibe.

Schicke Dir ganz liebe Grüße

Heike
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Die Liebe bleibt.
Vati: 04.03.1935 - 03.02.2010
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