Einzelnen Beitrag anzeigen
  #66  
Alt 16.02.2007, 16:21
aw31 aw31 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 30.01.2007
Ort: Rheinbach
Beiträge: 110
Standard AW: Oberschenkelsarkom

Hallo Ute,

ich kann Dir nur schreiben, wie es bei mir abgelaufen ist. Ich wurde im September 2006 am Oberschenkel operiert, zum Glück nur einmal, da ich das Glück hatte, an einen erfahrenen Sarkomoperateur zu geraten.

Kurzum, zur Strahlentherapie, sie begann im November 2006 und endete Mitte Januar 2007. Die Strahlentherapie wurde mit meinem behandelnden Onkologen abgestimmt. Wichtig ist der Start einer Strahlentherapie innerhalb von 3 Monaten nach der OP (Wirksamkeit und lokales Rezidivrisiko).

Ich habe insgesamt 33 Bestrahlungen à 5o,4 gy (normal) + 9 gy (boost= verstärkt) bekommen. Die ersten 18 bis 20 Bestrahlungen habe ich recht gut verkraftet, kaum sichtbar auf der Hautoberfläche. Danach begann sich die Haut zu röten, das innere Narbengewebe begann sich zu verhärten und durch den gestörten Elektrolytfluß im Bein kam es zu Krämpfen.

Gegen die Hautrötung habe ich Bepathen- Salbe (das Original von Bayer wirkt am besten) und eine Cortisonhaltige Salbe (Betnesol) bekommen. Phlogenzym - Tabletten/Dragees für einen besseren Lymphfluß im Bein, Magnesium gab es um die Krämpfe zu minimieren und Voltaren retard- Tabletten zur Schmerzreduzierung.

Seit der letzten Bestrahlung sind mittlerweile 5 Wochen vergangen, die Haut hat sich recht schnell (dank regelmäßiger Pflege) regeneriert. Der Bereich, auf dem mit dem sogenannten Boost bestrahlt wurde, ist die Haut noch dunkel (bräunlich wie nach einem Sonnenbrand). Ein weiteres Hautproblem habe ich in einer Falte bekommen, die durch die OP (Entfernung des Tumors inkl. der Adduktorengruppe) an der Pobacke entstanden, hier hatte sich die Haut leicht gelöst und geschuppt/Schorfbildung. Probleme können auch unter den durchsichtigen Pflastern, die zur Abklebung der Markierung dienen, entstehen: Hautreizung und leichte Blasenbildung.

Ein Tipp zum Eincremen der Haut mit Fettsalbe, die Salben brauchen eine gewisse Zeit um einzuziehen (ca. 20-40 min.). In der Zeit ich ein Handtuch mir um die Hüften geschlungen um nicht meine Hosen und T-Shirts mit Fettflecken zu versehen. Ein weiterer Tipp für die männlichen Mitleser (bis vierzig), es ist wichtig, wenn man(n) noch einen unerfüllten Kinderwunsch hat, bevor die Strahlen- oder die Chemotherapie beginnt, zur Samenbank zu gehen.


Nochmal zurück zur Strahlentherapie, es ist wichtig, daß am Anfang ein ordentliches Planungs- CT gemacht wird.

@Ute: Ich fand persönlich die Strahlentherapie weniger anstrengend als meine derzeitige Chemotherapie.

Viele Grüße

Ansgar

Geändert von aw31 (16.02.2007 um 16:26 Uhr)
Mit Zitat antworten