Hallo ,
ich finde die Worte von Lilli total zutreffend. Seit der Erkrankung(2007) und der Antihormontherapie fahre ich gefühlsmäßig häufig Achterbahn ,was für mich bis dahin völlig untypisch war. Es gibt oft Momente, da bin ich so voller Wut auf die Krankheit und die Nebenwirkungen(Lymphödem, Gewichtszunahme, Haare werden dünner, schwitzen,nie mehr durchschlafen ....) dass ichvor gegen die Wand treten und auf alles einschlagen könnte. Und dann kommen die vielen Glücksmomente durch Kleinigkeiten(Spaziergang im Schnee, Schwimmen gehen, Quatschabend mit Freunden, einfach nur auf dem Sofa in der Decke gekuschelt mit WEin ein Buch lesen), dass ich das Leben liebe. Ich genieße die Gelassenheit, die ich gewonnen habe. Oft muß ich mich zurückhalten mit klugen "Psychosprüchen", wenn die Menschen um mich herum sich über Kleinigkeiten ärgern, streiten und sich das Leben schwer machen. Ich war vor der Krankheit ja selbst nicht anders. Wenn ich all die schlimmen Sachen(Krankheiten, Trennungen u.s.w.) in meinem Leben zusammenzähle und dann feststelle, dass ich trotzdem ein positiver Mensch geblieben bin, bin ich auch stolz auf mich. Das mag sich vielleicht etwas arrogant anhören- ist aber so.
Hoffen wir, dass es immer so bleibt- egal was noch kommt. Schade ist nur, dass der Mensch(zumindest ich) diese Krankheit offenbar bekommen mußte, um dies zu erkennen.
Doro