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Alt 08.02.2003, 08:13
Gast
 
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Standard Allgemeiner Umgang

Hallo Martina

mh, ich muss ehrlich sagen, das mich so ein "Verhalten" schon ein bißchen ärgert. Nicht das Deiner Fast-Schwiegermutter, sondern eher Deines. Aber es ist wohl so, das Du und der Rest der Familie es gut mir ihr meint... sollte man dabei wohl auch nicht vergessen. Und das Umegehen mit einer Krebserkrankung ist wohl nicht so einfach - nur, das ist es wohl mit kaum einer Krankheit, wenn sie sosehr das Leben beeinflußt. Auch die Angst der Angehörigen vergesse ich nicht dabei ... Ich kann es aus beiden Sichten sehen.Ich bin betroffen, sowie auch Angehörige... und dann noch aus der Sicht als "Hinterbleibende". Ich habe beide Eltern und eine Schwester ( damals 38 Jahre alt) an dieser Krankheit verloren.
Nur, wer sein Leben - wie Lebenswert empfindet, oder wer, was dafür tun will oder nicht, sollte doch jeder selber entscheiden können, oder?
Sie lebt schon 8 Jahre mit dem Krebs? Das ist ne lange Zeit. Eine lange Zeit, auch mit vielen Ängsten. So ganz falsch kann ihre Lebenseinstellung dann ja auch gar nicht sein. Du sagst, sie ist aus der Kriegsgeneration. Also hat Deine Fast-Schwiergermutter schon ein ziemlich hohes Alter erreicht. Natürlich könnte es ohne weiteres auch noch ein paar Jahrchen weitergehen. Nur, darf sie das nicht selber entscheiden, was für sie gut ist. Was sie gerne isst oder eben nicht?

Ich werde meiner Schwester (45 Jahre - und damit 1 Jahr jünger als ich) ganz bestimmt nicht sagen, du musst aufhören zu rauchen. Denk an Dein Leben, Deine Lebensqualität wird sich wahrscheinlich dadurch erhöhen. Ich selber bin absolute Nichtraucherin, bin aber genauso an Krebs erkrankt. Wenn meine Schwester oder einer meiner anderen Geschwister auf die Idee kämen, mir zu sagen, wie oder was ich essen sollte ( Hab durch die chemo u.a eine Herzrythmusstörung behalten. Und bin noch andersweitig krank - schon weit vor dem Krebs), oder wie ich zu leben habe - würde ich sie einfach fragen: " Ob sie dann auch Lust haben, mein Leben zu übernehmen. Sie können es dann ja für mich ändern, und ich lebe dann eben ihr leben weiter - so wie ich es für mich als richtig empfinde.
Bitte sei nicht sauer über diese deutliche Mail... ich will da nur mit sagen:

Sie lebt ihr Leben. Ihr lebt euer Leben. Sie hat ein gewissen Alter erreicht - und sie bestimmt, wie sie Leben leben will. Ich kann eure Ängste verstehen, denn ich kenne sie sehr genau.

Begleitet sie in ihrem leben, das ist meines Erachtens, das einzige was ihr machen könnt. Gut gemeinte Ratschläge könnten eher das Gegenteil bewirken.

viele Grüße
elisabeth
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