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Alt 23.05.2007, 17:16
Sybilles Sybilles ist offline
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo an Alle

ich kann auch dazu beitragen den Ruf der Psychotherapeuten zu verbessern. Ich mache ja schon eine geraume Zeit Gruppentherapie. Gestern habe ich erzählt, dass es mir zur Zeit nicht sehr gut geht und ich finstere Gedanken hege. Mein Therapeut wollte dann, dass ich nach der Gruppe noch zu einem Gespräch bleibe. In dem Gespräch hat er mir dann verschiedene Optionen aufgezeigt, die mir dienlich sein könnten und hat mich gebeten, heute noch einmal zu einer Einzelsitzung zu kommen, da unser nächstes Gruppentreffen erst nach den Pfingstferien in 3 Wochen ist. War dann auch brav da. Er hat sich wirklich um mich bemüht und mir seine Sorge um mich mitgeteilt. Er hatte auch schon mit meinem Psychiater Kontakt (der therapiert mich mit Tabletten) und auch der hat sofort reagiert und gesagt, ich solle morgen anrufen und bekomme dann einen Dringlichkeitstermin. Wir hatten diverse Möglichkeiten durchdiskutiert, stärkere Psychopharmaka, von denen halte ich aber nichts und mein Psychtherapeut ebensowenig, dann eine Einweisung in die Klinik, um die Hemmschwelle zu erhöhen bzw. vielleicht dadurch einen Suizid in einer akuten Situation zu verhindern. Ein täglicher Rapport, wie meine Befindlichkeit ist, um evtl. schnell handeln zu können und eine Noteinwisung verfügen zu können. Das hat mir aber auch nicht gepaßt, auch den Vorschlag, mit den Gruppenmitgliedern, mit denenich auch persönlichen Kontakt habe, jeden Tag abwechselnd zu telefonieren, kommt für mich nicht in Betracht. Ich kann und will nicht Menschen, die selber psychotherapeutische Hilfe brauchen in einer Lage versetzen, die sie in letzter Konsequenz nur noch mehr belastet. Vereinbart haben wir (nach zähem Ringen), dass ich mit meinem Psychiater einen Termin ausmache und mit ihm eine Tablettentherapie diskutiere. zweitens soll ich, und da hat er von mir die Zustimmung eingefordert, mit den Gruppenmitgliedern Kontakt aufnehmen, wenn ich in einem ziemlichen Tief bin. Also nicht regelmäßig.
Was ich damit eigentlich sagen wollte ist, dass mein Therapeut sich wirklich bemüht hat, mir zu helfen, auf meine Bedürfnisse eingegangen ist, auch nicht verärgert war, dass ich man einen Vorschlag abgeblockt habe, sondern es einfach akzeptiert. Die Sitzung war emotional ziemlich anstrengend - das war das Einzelgespräch gestern auch schon. Ich bin momentan ziemlich fertig - seelisch und körperlich. Aber die Gespräche haben mir trotzdem sehr gut getan.
Ich hoffe für euch, dass ihr alle in so gute Hände geratet, wie ich es bin.
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Liebe Grüße

Sybille