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Alt 10.04.2014, 18:32
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Sudaka Sudaka ist offline
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Standard Radiochemo auch bei kleinem Tumor?

Hallo zusammen,

nachdem ich nun schon mehrere Wochen mitlese und mich die zum Teil sehr schweren Schicksale sehr betroffen gemacht haben, möchte ich gern Eure Meinung zu meinem (vermeintlich leichten) Fall wissen (bin weiblich, 50 Jahre alt).

Vorgeschichte:
Seit ca. 3 Jahren leichte bis z. T. sehr schwere Magen- und Darmprobleme (Magenkrämpfe, Durchfälle, ab und zu abwechselnd mit Verstopfung, oft spontanes Erbrechen nach dem Essen; aber Bananen gingen immer daher mein Benutzerbild), dazwischen Phasen mit einigen Tagen, an denen es mir gut ging.

05/13: Gewicht nur noch 52 kg bei 1,72 m Körpergröße, chronische Müdigkeit, HB-Wert 7,5 (!) trotz Fe-Infusionen beim Doc, sonstige Blutwerte auch nicht so toll. Also gastro-enterologische Untersuchung. Befund Magen: beginnende chronische Gastritis, Befund Darm: Zöliakie (Sprue) --> für Insider: Marsh-Klass. Typ IIIc, fast überall vollständig abgeflachte Zotten; ein kleiner gestielter Polyp (ca. 9 cm vom "Darmausgang" entfernt (wurde aber wegen meines schlechten Allgemeinzustandes und den schlechten Blutwerten nicht abgetragen. Doc:"Wird erst in ca. 2 - 3 Jahren eventuell ein Tumor."). Also glutenfreie Ernährung und nach Verbesserung aller Werte nochmal melden beim Doc zur Polypektomie.

12/13: Gesagt, getan: 10 kg zugenommen bis Weihnachten, HB-Wert (ohne Medikamente einzunehmen) 12,6 !! (zweistellig!!). Mir ging es so gut wie schon Jahre nicht mehr! Jetzt also raus mit dem Polypen.

01/14: Doc hat die geplante Polypektomie noch während der Untersuchung abgebrochen, weil Form und Aussehen seit 05/13 stark verändert waren. Doc besorgte mit sofort einen Termin zur Entfernung des Polypen in der Uniklinik Tübingen. 1 Std. später wurde der Polyp dort unblutig abgetragen.

02/14: path. Befund:Mäßiggradig differenziertes Adeno-Karzinom (G2), überwiegend low grade, jedoch mit Übergang in high grade, knapp in sano (0,1 mm) reseziert

02/14: Endoskopischer Ultraschall o. B., Proktoskopie o. B., CT zeigt keine Metastasen, Diagnose: pT1 (sm1, G2, L1, R0), N0, M0

03/14: Sicherheits-OP am 12.03.: 20 cm Darm entfernt (laparoskopische tiefe Rektumresektion mit E/S (End/Side)-Rekto-Descendostomie. Entlassung aus dem KH am 18.03. in sehr gutem Zustand (O-Ton Entlassungs-Doc: Für Sie ist das Thema Krebs zu 99 % abgeschlossen.). 2 Wochen krankgeschrieben, dann wieder zur Arbeit (Büro, halbtags; war gut zu bewältigen).

01.04.2014: Brief aus Tübingen: path. Befund des op. Darmstückes: pT1 (sm1), pN1a (1/12) , L1, V0, R0 --> Adjuvante Radiochemotherapie wird empfohlen (bin durch die eine Lymphknotenmetastase von UICC I in UICC IIIa "geklettert"

Jetzt meine Frage an Euch alle, die diese Therapie schon durchgestanden haben: Würdet ihr die z. T. schweren und heftigen Nebenwirkungen (teilweise ja auch bleibend) der Radiochemotherapie auf Euch nehmen, bei so einem Befund? Diejenigen, die ein fortgeschrittenes Tumor-Stadium haben oder wenn mehrere Lymphknoten befallen sind, werden bestimmt denken: "Deren Sorgen möchte ich haben!" Mir ist bewusst, dass ich bis jetzt in absolut jeder Beziehung Glück hatte: OP super gelaufen, T-Stadium sehr klein, kein Stoma, usw.

Nichtsdestotrotz mache ich mir jetzt Gedanken, ob ich die hier im Forum aufgeführten Nebenwirkungen auf mich nehmen soll oder ob ich einfach gar nichts mache. Vor allem die Radio scheint ziemlich übel zu sein mit eventueller Stuhl- oder Harninkontinenz .. Auch die Nervenschädigungen an Händen und Füßen bei der Chemo sind ja echt übel.

Bitte schreibt mir Eure Meinung dazu.

Liebe Grüße
Susi

Geändert von Sudaka (11.04.2014 um 06:07 Uhr)
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