Einzelnen Beitrag anzeigen
  #66  
Alt 23.10.2007, 23:21
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2007
Ort: Am Tor zum Odenwald
Beiträge: 3.063
Standard AW: ganz am Anfang

Hallo Zicklein,

aha die Stimmung steigt wieder, das ist doch schon mal was. Aber ich denke, bei aller Stärke, Tapferkeit dürfen wir auch mal durchhängen. Denn schließlich ist es eine lebensbedrohliche Erkrankung und es gibt Menschen die dran sterben (o.k. wir hier im Forum natürlich alle nicht). Ich "weiß" auch dass ich das alles bestehen werde, aber so ab und zu packt mich schon mal die Panik.
Dann gehe ich raus, laufe durchs Feld lass mir das Hirn durchpusten oder spreche mit einer Freundin (ich hab gottseidank auch so tolle wie Du), die mich wieder zurecht rückt.
Aber vorher heul ich ein bißchen. Denn ich finde weinen putzt die Seele blank.
Das ist ein Überdruckventil, immer raus damit. Und danach geht es wieder auf die Schiene.

Stark war ich schon immer, mich hat der Krebs wesentlich gelassener gemacht und das empfinde ich als große Bereicherung. Ich trenne jetzt gut die Spreu vom Weizen.

Ja die Infusionszeit ist lange, machst Du das ambulant? Meine erste hatte ich stationär, danach alles ambulant.
Ich hab mir mp3-player meiner Tochter mitgenommen und natürlich vorher noch mit schönen Sachen beladen lassen. Oder Bücher. Hab ich immer dabei.
Was ich auch gut finde sind Hörbücher, wenn man zum lesen zu müde ist aber nicht so ganz ohne sein will, blendet auch die Nebengeräusche aus.
Allerdings bin ich fast immer während der Chemo eingepennt, manchmal hab ich die Augen aufgemacht und dann saßen da völlig andere Leute, hatte den Wechsel gar nicht bemerkt.
Was mir auch wichtig war, ich hab anfangs immer sehr gefroren dabei. Das waren so große Kunstlederliegesessel, saukalt auf Dauer. Dann standen Türen offen etc.
Ab der 2. Chemo hatte ich immer meine eigene Fleecedecke dabei, damit hab ich mich eingemummelt und dann konnte es losgehen.

Ich wünsche Dir eine gute Nacht, schlaf gut

Beate