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Alt 21.08.2017, 06:51
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

Hallo Elisabethh.1900,

bei allem Respekt, trotz vielleicht auch einer gewissen Sympathie zu Deinen Hinweisen, sehe ich mich dennoch als Autor dieses Themas leider gezwungen, Dir "ein's zwischen die Hörner" geben zu müssen.

Denn thematisiert ist Methadon als Schmerzmittel.
Und nur das.

Wir sind uns wohl völlig im Klaren darüber, daß Diskussionen dazu recht leicht "grenzwertig" werden können.
Und damit die Gefahr besteht, daß lt. NB des Forums solche Diskussionen oder auch ein ganzes Thema einfach gelöscht werden.

Und genau das wollte ich mit der Neu-Eröffnung dieses Themas erklärtermaßen an sich vermeiden.
Offengestanden in der Absicht, daß sich jeder Leser tunlichst selbst über weitere mögliche "Nebenwirkungen" von Methadon informieren möge.
Die jedoch nicht Gegenstand dieses Themas sind.

Allgemein bekannt ist, daß manchmal auch "Spiegelfechtereien" dazu beitragen können, um vorankommen zu können.
Genauer gesagt, Diskussionen, bei denen niemand Veranlassung sieht, jemand "anpinkeln" bzw. etwas löschen zu müssen.

Denke, wir müssen uns dabei dessen bewußt sein, daß die Toleranz von uns gut gesonnenen Moderatoren keineswegs unendlich "beanspruchbar" ist.
"Gratwanderungen" haben sehr viel mit jeweiligen "Ermessens-Spielräumen" zu tun.
Wir Nutzer tun uns dabei leichter - können ja einfach mal versuchen, wie weit wir das "ausreizen" können.
Bringen dabei aber die Moderatoren in die Bredoullie:
Weil diese "Handlungs-Direktiven" haben, die zu befolgen sind.
Bei allem ihrerseits vorhandenen Ermessens-Spielraum ist dann halt mal irgendwann "der Ofen aus".
=> Knallhartes Durchgreifen, das fälschlicherweise als "Zensur" ausgelegt/empfunden wird.

Meine Bitte an Dich:
Laß uns lieber "goldene Brücken" für sie bauen.

Aus Deinen Hinweisen in einer themabezogenen logischen Reihenfolge:

Zitat:
Zitat von 1)
Tatsächlich spiegelt die aktuelle Diskussion ein häufiges Problem in der Onkologie, insbesondere bei der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Der Wunsch nach Heilung und die Suche nach weiteren Therapiemöglichkeiten, wenn die bisherigen nicht mehr greifen, sind nur zu verständlich. Viele Patienten formulieren sogar bewusst, dass sie nach dem letzten Strohhalm suchen und auch bereit sind, ihr Schicksal an diesen zu binden. Umso schwerer fällt dem Arzt aus emotionalen Gründen die Abwägung. Aber auch in dieser Situation gelten die ethischen Grundprinzipien des Nutzens und Nichtschadens.
Hat mit der Schmerzbekämpfung nichts zu tun.
Mag sein, daß sich bei Methadon-Einsatz auch erwünschte Nebenwirkungen ergeben können.
Ist aber (noch) nicht "bewiesen".
Ändert aber auch nichts an der "bewiesenen" Wirksamkeit von M. bzgl. Schmerzmittel.

Zitat:
Zitat von 2)
Methadon wird in der Onkologie in der palliativen Therapie von Patienten eingesetzt, bei denen mit den üblichen Opioiden keine ausreichende Verbesserung von Schmerzen erreicht werden konnte. Methadon wird in der Regel von schmerztherapeutisch erfahrenen Ärzten bei Patienten, die oft keine antitumorale Therapie mehr erhalten, angesetzt und langsam in der Dosis gesteigert. Meist erfolgt die Einstellung im stationären Bereich oder unter Supervision durch spezialisierte ambulante Palliativteams.

Im Vergleich zum Einsatz während einer aktiven antitumoralen Therapie ist damit das Risiko von Wechselwirkungen – und dadurch bedingten gravierenden Nebenwirkungen – deutlich geringer. Das sichere Setting der Palliativmedizin erlaubt es außerdem, mögliche Folgen einer zu hohen Dosierung frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken
Ist doch schon mal etwas Verwertbares:
Weitergehend auch hinsichtlich Überdosierungen.
Für die man auch selbst sorgen kann, wenn man das will.

Zitat:
Zitat von 3)
Wer sich über das Internet einen Eindruck von der aktuellen Diskussion verschaffen will, dem fallen mehrere Websites auf, die das Thema aufgreifen. Hierbei handelt es sich um Kliniken, die für ihre alternativen Therapiemethoden bekannt sind. Interessanterweise finden sich jedoch keine Webseiten von Kliniken, die sich der evidenzbasierten Medizin verpflichtet haben. Nur das Universitätsklinikum Ulm warnt mit einer gemeinsamen Stellungnahme der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, des Universitätsklinikums Ulm und des Comprehensive Cancer Center Ulm zur Tumortherapie vor dem „unkritischen Einsatz von Methadon außerhalb klinischer Studien“
Bzgl. Schmerzbehandlung ist M.-Einsatz unbestritten effektiv wirksam.


Zitat:
Zitat von 4)
Es gibt eine ganze Reihe von Merkmalen der aktuellen Diskussion um Methadon, die verblüffende Parallelen zu den Diskussionen um die alternative Medizin aufweisen:
Emotionalität,
Patienten mit weit fortgeschrittenen Tumoren,
die angebliche Nebenwirkungsarmut der Therapie und
die ablenkende Diskussion um die Unmöglichkeit der klinischen Forschung aufgrund fehlender Gelder und einer Verschwörung zwischen Ärzten und Pharmaindustrie.

In der Tat entwickelt sich eine parallele Medizinwelt, in der Alternativmedizin von Heilpraktikern (aber auch Ärzten) – teilweise sicherlich mit guter Intention, teilweise aber auch als bewusste Täuschung des Patienten – mit kommerziellen Interessen betrieben wird. Diese Entwicklung wird durch eine Reihe von politischen Entscheidungen gefördert:...
- alternative Medizin?
- parallele Medizinwelt?
- Verschwörungstheorien?

Ist m.E alles nur Geschwafel:
Was ausschließlich zählt, sind Ergebnisse.
Auch solche, die vielleicht nur in Einzelfällen auftreten.
Warum, wieso, weshalb???

Mir scheint, da reden teilweise "Blinde von Farben".
Haben keine Ahnung davon, in welcher Situation Krebskranke sich wirklich befinden!!
Konfrontiert mit Aussagen:
Sie haben bestenfalls noch x Monate zu leben.
Und dann leben die wider Erwarten noch xx Monate oder ein Vielfaches davon.
Warum, wieso, weshalb???

Denke, man ignoriert hier einfach Möglichkeiten, welche die Schmerzlinderung per M. auch noch bieten kann.
Nur in Einzelfällen??
Warum muß das bewiesen und nicht widerlegt werden können??
Es gibt doch genug Einzelfälle bei denen (unbestritten) M.-Einsatz zur Schmerzlinderung zu völlig unerwarteten Ergebnissen führte.

Die interessieren aber anscheinend nicht weiter.
Womit wir wieder beim Thema Schmerzmittel für Krebskranke wären.
Und mehr oder weniger auch dabei (mit hoffentlich gelegentlich zulässigen "Ausschweifungen") bleiben sollten.


Wundert mich etwas, daß bisher relativ wenige Nutzer von M.-Einsatz berichteten.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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