Thema: Chemo-Gehirn
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #26  
Alt 11.08.2006, 21:49
Bellinda
Gast
 
Beiträge: n/a
Idee AW: Chemo-Gehirn

Hallo an alle,

eure Mitteilungen und ehrliche Selbstbeobachtung zeigen mir, wie sehr sich mein chemogeschädigtes Köpfchen im Laufe diesen Jahres schon gebessert hat. Womit ich am meisten Probleme immer noch habe, sind definitiv Termine (früher brauchte ich nicht mal einen Terminkalender - hatte alles im Kopf) und kleine "Nebenbei-Vereinbarungen" nach dem Motto "denkst du dran, xy zu tun oder zw anzurufen.....?" Sage ja und hab's in dem Moment schon vergessen....)
Was mir am meisten half, das fällt mir eben erst ein, war der im Januar begonnene Tai Chi Unterricht. Eine Riesen-Herausforderung. Für das Gedächtnis und gleichzeitig für die Körper-Koordination. Und unser westlich geschulter Geist hat keine Chance, wie beim krankengymnastischen Koordinationstraining, das ja letztendlich mit bekannten Bewegungsmusstern arbeitet, weil das Tai Chi für uns Westler
völlig fremde und ungewohnte Bewegungsabfolgen lehrt. Auch jahrelange Yogaerfahrung stand mir eher im Weg, als dass sie hilfreich war. Manchmal war ich den Tränen nahe, mein Lehrer hat mir die Bewegung gezeigt, dann haben wir sie zusammen gemacht, dann ist er zum nächsten Schüler gegangen - und kaum alleine, hatte ich es schon vergessen. Das Gleiche nochmal von vorne und nochmal und nochmal .... und kaum zuhause war's schon wieder weg .... Doch inzwischen habe ich die erste komplexe Bewegungsabfolge "intus" (für Insider: die 24er Form), und auch wenn es nicht um Wettbewerb geht, macht es mich doch stolz, dass ich inzwischen die eine oder andere Teilnehmer eingeholt oder gar überholt habe.
Für mich persönlich ist es ein wunderbarer Weg, der nicht nur Gedächtnis und Körperkoordination schult, sondern für mich vor allem auch ein wertvolles Werkzeug der Gesunderhaltung und Vorbeugung darstellt. Durch den stattfindenden Energieausgleich, das Auflösen von Starre und Blockaden, bereite ich durch tägliches freudiges Üben, meinem Körper einen fruchtbaren Boden zur Heilwerdung. Es ist sanft und weich und harmonisch und gibt doch ein Gefühl von kraftvoller Stabilität und Da-Sein. Eine wunderbare Kombination. Und habe vor allem das Gefühl, selbst etwas für mich tun zu können!
Vielleicht hilft diese Erfahrung ja irgendwann irgend jemandem, der diesen Thread liest. - Viel Kraft auf eurem Weg!
Eure Bellinda
Mit Zitat antworten