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Alt 19.11.2003, 19:47
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Standard Ewing Sarkom - Hilflosigkeit

Hallo Melli!

Ich verbringe soviel Zeit wie möglich mit meinem Bruder. Es ist bloß so wie du sagst - er redet nicht gern und nicht viel. Er war schon immer eher wortkarg und in sich geschlossen, aber jetzt, wo er Krebs hat, ist das nicht unbedingt förderlich - eine Schwester hat ihn sogar mal angebrüllt "Du bist 16 und kein kleines Baby mehr, mach gefälligst deinen Mund auf!". Er sagt nämlich nicht immer gleich, wenn die Schmerzen stärker werden, sondern wartet zulange.
Ich fühle mich so vor den Kopf geschlagen. Ich krieg nichts mehr auf die Reihe und ich weiß nicht, wie alles weitergehen soll. Mein Bruder ist erst 16 und hat das Leben doch eigentlich erst vor sich...
Ich weiß, es hilft nichts, sich Gedanken darüber zu machen, WARUM - aber es lässt mich nicht los... Vor 5 Jahren ist unser aller Lieblingsonkel an Prostatakrebs gestorben. Meine Eltern haben sich erst vor 2 Jahren scheiden lassen, was vor allem für meine beiden jüngeren Brüder nicht leicht ist. Im Januar ist meine Oma (die ich so sehr lieb gehabt habe)nach harten Qualen gestorben. Im Sommer haben wir erfahren, dass mein anderer Onkel (ebenfalls der Bruder meiner Mutter)Leukämie hat. Und nun erfahren wir, dass mein Bruder Knochenkrebs hat. Ich bin so furchtbar wütend, und das Schlimme ist, dass es keinen gibt, den ich dafür anschreien kann...
Tränen bringen nichts, ich weiß. Aber sie erleichtern ein wenig...

Danke, dass du geantwortet hast. Es tut gut, von jemandem Worte des Trosts zu hören, der weiß, wovon er spricht. Und nicht dieses "Oh Gott, das muss ja schrecklich sein blabla es tut mir ja so leid blabla".

Liebe Grüße
Gaby
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